Wer 1985 Freddie Mercurys Geburtstagsrechnung aus der Münchner Bar "Hendersons" bezahlt hat, ist klar: Er selbst. Wer sie nun aus seinem Nachlass ersteigert hat, leider nicht. Bekannt ist nur, was ihm oder ihr das kleine Stück Papier wert gewesen ist, das bei Sotheby's im Konvolut mit ein paar anderen Zetteln als "Los 605" aus dem Nachlass des Stars unter den Hammer kam: 27 940 britische Pfund, in Euro: 32 500.
Nicht schlecht für einige Blätter Bedrucktes. Und doch nimmt es sich fast bescheiden aus gegenüber der Summe, die damals, an jenem sagenumwobenen Abend des 5. September 1985, von Freddie und seinen Freunden verfeiert wurde. Das waren mit Rabatt 82 500 D-Mark, der größte Teil für Champagner.
Das Gesamtergebnis der Versteigerung mit dem Titel "A World of His Own" dürfte bei den Besitzern des Londoner Auktionshauses Sotheby's zu neuerlicher Partystimmung Anlass gegeben haben: 14 Millionen Euro hat sie allein am ersten von mehreren Auktionstagen gebracht. Und auch die Auktion selbst verbreitete von Anfang an Feierlaune.
Beobachter berichteten, dass die Stimmung schon vor dem Auftakt im Auktionssaal brodelte: Die erste Runde wurde als Abendauktion mit dem Dresscode "Black Tie" abgehalten. Und erst als der Saal in den Gesang von "We Will Rock You" einstimmte, ging es los, gefolgt von nahezu 15 Minuten hartnäckigen Bietens für das allererste Los. Ob am Ende etwas aus dem Nachlass in München landete, etwa im Kreis alter Feierfreunde, wird vielleicht ein ewiges Mysterium bleiben. Vielleicht aber taucht ja auch wieder etwas auf - in einem der Clubs, die hier dereinst Freddie hochleben ließen.