Forstenried:Schulstandort wirft Probleme auf

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Politiker fordern, sichere Wege für Kinder müssten mitbedacht werden

Von Jürgen Wolfram, Forstenried

Bei der Planung einer Realschule an der südlichen Forstenrieder Allee könnte die Stadt die Verkehrsprobleme in der Umgebung womöglich übersehen oder zu spät lösen. Diese Sorge treibt den Bezirksausschuss Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln um. In einer Stellungnahme zur "Schulbauoffensive 2013 - 2030" warnt das Stadtteilgremium eindringlich davor, "sich erst mit den Schulwegen zu befassen, wenn die Schule vom Stadtrat beschlossen ist".

Es gehe bei der Planung nicht nur darum, ein Raumprogramm zu verwirklichen und Lärmgrenzwerte einzuhalten, heißt es in der Stellungnahme. Ebenso wichtig sei die sichere Erreichbarkeit der Schule mit verschiedenen Verkehrsmitteln, wie etwa Bus und Fahrrad. Der Bezirksausschuss habe "nach wie vor erhebliche Zweifel", dass sich diese Forderung am gewählten Standort an der Forstenrieder Allee überhaupt verwirklichen lasse. "Die Erfahrungen, die wir bisher mit der städtischen Verkehrsplanung gemacht haben, bestärken unsere Skepsis, dass man nachträglich befriedigende Lösungen findet", teilt der Bezirksausschuss zuständigen Referaten mit. "Zwingend erforderlich" sei, dass man die Verkehrsproblematik vor dem Schulbau-Beschluss löse.

Als besonders heikel stufen die Lokalpolitiker den Bereich der Forstenrieder Allee zwischen der Fritz-Baer-Straße und der Einmündung Am Lehwinkel ein, weil dort nicht einmal ein Radweg existiert, die Straße stellenweise sehr eng wird und selbst Fußwege nur teilweise vorhanden seien. Es gelte zu bedenken, dass "ein nicht unwesentlicher Teil der Schülerinnen und Schüler" mit dem Fahrrad zur Schule komme. Die Forstenrieder Allee müsste deshalb ab der Kriegelsteiner Straße in Richtung Süden, einschließlich der Kreuzung im Forstenrieder Dorfkern, komplett neu geplant werden, um die Schulwegsicherheit zu gewährleisten.

Das Gremium beschwert sich im Zusammenhang mit seiner Stellungnahme zugleich über die "extrem kurze Anhörungszeit", die ihm von der Verwaltung in Sachen Schulbauoffensive eingeräumt worden sei. Diese sei "für ehrenamtlich Tätige eine Zumutung".

© SZ vom 11.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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