Forstenried:Aus dem Wald auf den Tisch

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Feines Wildbret: Wilhelm Seerieder (links), Leiter des Forstbetriebs München, und Verkäufer Joachim Giovanella präsentieren die Erzeugnisse, die freitags und samstags im eigenen Laden angeboten werden. (Foto: Stephan Rumpf)

Forstbetrieb München vermarktet Wildbret im eigenen Laden

Von Jürgen Wolfram, Forstenried

Die bayerische Forstreform von 2005 enthielt als klare Botschaft ans hauseigene Personal, ökonomisches Denken nicht im Schatten der Wälder verkümmern zu lassen. Zu denen, die verstanden haben, gehört mit Sicherheit der Forstbetrieb München. Stolze 125 000 Festmeter Holz pro Jahr vermarktet dieser Ableger der Bayerischen Staatsforsten. "Darin sind wir echte Profis", sagt Betriebsleiter Wilhelm Seerieder.

Jetzt soll er sich mit seinen Leuten auf einem weiteren Geschäftsfeld bewähren: der Direktvermarktung von Wildbret. Zu diesem Zweck wurde ein Nebengebäude des altehrwürdigen Betriebssitzes an der Forstenrieder Allee teilweise zum Laden, zum "Wildstadl" umgestaltet. Dem Aufruf zur Eröffnung am vergangenen Samstag schenkten lokale Vereinsvertreter ebenso Gehör wie Kooperationspartner und Freunde des Hauses.

Bisher hat der Forstbetrieb Wild, das Jäger zur Strecke bringen, tierweise an Metzgereien, Gasthäuser und Großhändler veräußert. Von sofort an sind Wildschweinschinken, Rehschlegel, Wildpflanzerl oder "Jägerschmaus-Wurst" in haushaltsüblichen Portionen im Angebot. Joachim Giovanella, eigens angeheuerter Fachverkäufer, reicht insgesamt 33 Produkte über den Tresen, neben Fleisch- und Wurstwaren auch Kräuter, Honig aus den umliegenden Wäldern sowie Kochbücher. Sollte die Affinität zu Jagd, Wald und Wild beim Kunden besonders ausgeprägt sein, kann er sich auch gleich noch ein Geweih zur Garnierung seiner waidmännischen Tafel mitnehmen.

Sieben Wildbret-Direktvermarktungsstellen gibt es in Bayern bereits. Schon wegen der exzellenten Qualität und Regionalität seien deren Waren sehr zu empfehlen, versicherte bei der "Wildstadl"-Eröffnung Martin Neumeyer, Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Staatsforsten. Verzehrfertig richtet das "Wild aus der Heimat" ein Partnerbetrieb in Unering im Landkreis Starnberg her, der Konradhof. Wer auf die Jagd nach den Schmankerln vom Forstbetrieb München gehen will, nehme die Öffnungszeiten des "Wildstadl Forstenried" aufs Korn: Freitag von 15 bis 18 Uhr, Samstag von 9 bis 12 Uhr.

© SZ vom 27.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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