Flughafen München:Passagier löst Großalarm aus

Absperrung am Flughafen München. Dort hat ein Passagier nun eine Nottür entriegelt. (Foto: Florian Peljak)

Ein älterer Herr hat es eilig auf dem Weg nach Griechenland, doch damit setzt er eine Kettenreaktion am Flughafen München in Gang: Die Polizei rückt an und mehre Maschinen bleiben stundenlang am Boden.

Von Bernd Kastner, München

An einem Flughafen gibt es viele Türen. Durch die einen darf ein Passagier gehen, wenn er bezahlt hat, durch andere nicht, selbst wenn er zwei Tickets hätte. Ein älterer Herr, er hatte es wohl eilig auf dem Weg nach Griechenland, wählte einen Durchgang der Kategorie zwei, es war sehr früh am Samstagmorgen, kurz nach 5 Uhr. Er wollte hurtig zu seinem Flieger von Air Berlin. Wer aber Notausgänge einfach öffnet und so in den Sicherheitsbereich stolpert, der setzt eine Kettenreaktion in Gang. Man weiß ja nie, wer da was im Schilde führt. Alarm!

Die Polizei rückte an, sperrte und räumte Modul A in Terminal 1, holte die Passagiere aus fünf Flugzeugen und durchsuchte alles. Sie fanden nichts. Außer, nach vielleicht eineinhalb Stunden, den Herrn, der ausweislich der Videoaufzeichnungen an der Nottüre das Tohuwabohu ausgelöst hatte. Die Polizei befragte ihn und erkannte schnell, dass der Mann harmlos, dafür aber wohl etwa schusselig war.

Nach zwei Stunden, gegen 7 Uhr, war der Spuk vorüber, die fünf Flugzeuge, die geleert worden waren, wurden nun wieder gefüllt und hoben schließlich mit zweieinhalb bis drei Stunden Verspätung ab. Auch das Flugzeug nach Griechenland. Ein Happy End hat diese Geschichte auch noch. Denn in dem Flieger nach Preveza saß - der ältere Herr. Er hat seinen Flug also noch erreicht, was nicht wundert bei dieser Verspätung. Und noch eine gute Nachricht, wie ein anderer Passagier aus dem Flugzeug berichtet: "Er wurde nicht gelyncht."

© SZ vom 05.05.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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