Flughafen München:Dritte Startbahn wird teurer

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Wegen zusätzlicher Auflagen: Der Bau der geplanten dritten Start- und Landebahn am Münchner Flughafen wird 200 Millionen Euro teurer als bislang geplant.

Marco Völklein

Der Bau der geplanten dritten Start- und Landebahn am Münchner Flughafen wird 200 Millionen Euro teurer als bislang geplant. Nach neuen Berechnungen des Flughafens und der bayerischen Staatsregierung könnte der Bau der dritten Startbahn etwa 1,2 Milliarden Euro kosten. Bisher war Flughafen-Chef Michael Kerkloh von einer Milliarde Euro ausgegangen.

Nach neuen Berechnungen des Flughafens und der bayerischen Staatsregierung könnte der Bau der dritten Startbahn etwa 1,2 Milliarden Euro kosten. (Foto: dapd)

Die Mehrkosten ergäben sich unter anderem aus den Auflagen, die die Regierung von Oberbayern dem Airport in ihrer Baugenehmigung auferlegt hatte, erklärte der Flughafen.

So hatte die Bezirksregierung unter anderem verfügt, dass der Flughafen im besonders stark von dem Ausbau betroffenen Freisinger Stadtteil Attaching 100 Eigentümern Kaufangebote für deren Häuser und Grundstücke unterbreiten muss.

Der Flughafen war nur von etwa 35 Anwesen ausgegangen, die er ablösen muss, weil die Lärmbelastung zu groß ist. Aber auch beim Naturschutz hatte die Behörde Auflagen verhängt, die nun zusätzlich ins Geld gehen. Außerdem plant der Airport, bis zu einer Endausbaustufe im Jahr 2025 zusätzliche Abrollwege zu bauen, die in der ersten Ausbaustufe nicht vorgesehen seien, so ein Flughafensprecher. Auch diese verursachten die höheren Kosten. Geplant ist die Inbetriebnahme der dritten Bahn für das Jahr 2015.

Beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof (VGH) in München sind indes noch keine Klagen gegen die Ausbauplanungen eingegangen. Am Mittwoch hatte zwar die vierwöchige Klagefrist begonnen, den Ausbaugegnern bleibt aber noch bis zum 4. November Zeit, um ihre Klagen einzureichen.

Christine Margraf vom Bund Naturschutz kündigte bereits an, diese Frist bis zum letzten Tag voll ausschöpfen zu wollen, um die Klageschrift so umfangreich und detailliert wie möglich ausarbeiten zu können. Neben dem Naturschutzverband haben mehrere Kommunen sowie Privatleute Klagen angekündigt.

© SZ vom 07.10.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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