FC Ismaning:Im Winter-Flow

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Die Ismaninger verabschieden sich mit einem 3:0 gegen Wasserburg in die Pause. Trotz des zweiten Sieges in Folge ist Trainer Mijo Stijepic froh, dass sich die Spieler nun ausruhen können.

Von Christian Bernhard, Ismaning

"Hat der gerade ein Tor geschossen?" Markus Neuber grinste, als er die Frage Richtung Bank richtete. Dann sprintete er los, um Teil der Ismaninger Jubeltraube zu werden. Seine rhetorische Frage galt dem 19-jährigen Suhal Moradi, der mit einem tollen Schlenzer sein erstes Bayernligator erzielt und damit den Ismaninger 3:0-Sieg gegen den drittplatzierten TSV Wasserburg fixiert hatte. Ismaning überwintert mit 27 Punkten als Tabellenzehnter, der Vorsprung auf die Abstiegsrelegationsplätze beträgt drei Punkte.

"Die kosten mich jedes Spiel fünf Jahre meines Lebens", sagte Mijo Stijepic hinterher. Ismanings Trainer ärgerte sich nämlich darüber, dass er bis zur 90. Minute hatte warten müssen, ehe Moradi ihn und die Kollegen mit dem 2:0 erlöste. Zu verschnörkelt, zu viel Klein-klein-Spiel, so Stijepic, der Angst hatte, dass "dieses Spiel am Ende die ganze Hinrunde widerspiegelt". Ansehnlich, aber ohne Ertrag, der Coach hielt sich immer wieder die Hand vor die Augen - was aber mehr an der tief stehenden Sonne lag, als am Spiel.

Nach Maximilian Siebalds frühem 1:0 (9.), es war das erste Saisontor des FCI-Kapitäns, schlenzte Bastian Fischer den Ball an den Pfosten (21.). Danach scheiterte Peter Schädler mit einem Alleingang an Gäste-Torhüter Dominic Zmugg. Wasserburg schaffte es dagegen nicht, Fabio Di Salvo im FCI-Tor schwere Aufgaben zu stellen, immer wieder flogen hohe Bälle durch den Ismaninger Himmel. Die dann meist bei Innenverteidiger Neuber landeten, der im Kopfballspiel kaum zu überwinden war und sehr aufmerksam agierte. "Der Junge ist top", lobte Stijepic, "er hat Mentalität und ist unglaublich gut im Zweikampf." Mit Neuber sei "nicht gut Kirschen essen", weshalb er dessen Vertrag "schnell verlängern" wolle.

Nach der Pause vergab der eingewechselte Daniel Weber die nächste gute Möglichkeit (48.), ehe Di Salvo verletzt ausgewechselt werden musste. Nils Ehret hatte vor der Pause dasselbe Schicksal ereilt. Moradi schließlich entscheid die Partie, ehe Angelo Hauk das 3:0 in der Nachspielzeit nach (90.+5) gelang. Stijepics Fazit der ersten 22 Spieltage lautet: "Pleiten, Pech und Pannen." Im Gegensatz zu anderen Mannschaften, die auch in der unteren Tabellenregion stehen, seien Ismanings Niederlagen allesamt eng gewesen, erklärte er, kein Gegner habe sein Team komplett dominiert, "auch nicht Pipinsried." Deshalb "müssten wir eigentlich mehr Punkte haben", findet er. Nach der Weihnachtsfeier am Samstagabend ging es für alle in die Winterpause, Mannschaftstrainingsbeginn ist am 29. Januar. Stijepic reist mit seiner Familie nach Kroatien, und womöglich auch nach Gelsenkirchen, seinem Geburtsort. Trotz der zwei Siege zum Abschluss, mit denen seine Mannschaft "in einen Flow" gekommen sei, ist er "heilfroh", das jetzt die lange Winterpause ansteht.

In der Pause will er sich Gedanken machen, wie er "diese Sachen" abstellen kann, die Ismaning so viele Punkte gekostet hätten. "Wir brauchen eine Balance zwischen Fußball und Kampf", erklärte er. Teilweise habe das eine, in anderen Fällen das andere gefehlt. Tobias Killer und Orhan Akkurt sind seiner Meinung nach zwei Spieler, die beim Austarieren dieses Gleichgewichts eine wichtige Rolle spielen würden. Stijepic hofft, dass er bald wieder mit diesen zwei und den restlichen Verletzten arbeiten kann. Deshalb lautet seine Antwort auf die Frage, ob der FCI im Winter personell nachlegen wolle: "An sich nein."

Da demnächst auch noch Dominik Hofmann von seiner Weltreise zurückkomme, sei der Kader "schon o.k.". der Kader genüge, um in den ausstehenden zwölf Partien den Klassenerhalt zu erreichen - "so früh wie möglich".

© SZ vom 02.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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