Fasangarten:Nur pachten, nicht kaufen

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Neuer Vorschlag für den Durchstich der Herbert-Quandt-Straße

Beharrungsvermögen in punkto Durchstich der Herbert-Quandt-Straße bis zur Lincolnstraße wird man dem Bezirksausschuss (BA) Obergiesing-Fasangarten nicht absprechen können. In der Sitzung am Dienstagabend haben die Mitglieder des Gremiums einen weiteren Vorstoß unternommen, um eine für sie akzeptable Erschließung der Europäischen Schule zu erreichen. Konkret fordern sie in einem Antrag die Stadt auf, eine Zufahrt über das Gelände des nördlich entlang der Bahntrasse gelegenen Betriebs zu prüfen, und zwar im Rahmen einer Nutzungsvereinbarung. Den von der SPD eingebrachten Antrag wollen die Lokalpolitiker nicht als Alternative sondern als Ergänzung zu den bisherigen BA-Forderungen verstanden wissen - damit die Verwaltung sich damit befassen muss.

Für den Ergänzungsantrag gibt es aus Sicht des BA aber noch einen anderen wichtigen Grund: Im März hatte der Stadtrat die Verwaltung gebeten, "eine Verlängerung der bestehenden Herbert-Quandt-Straße auf den Flächen des Gewerbegebiets zu prüfen und gegebenenfalls auch in entsprechende Verhandlungen mit dem Grundstückseigentümer einzutreten". Sprich, die Realisierung wäre vom Kauf des benötigten Grunds abhängig. Und das dürfte ziemlich teuer werden. Weshalb der BA befürchtet, der Stadtrat könnte das Projekt sterben lassen - falls nur die Kauf-Variante verfolgt würde. Sie schlagen deshalb vor zu prüfen, ob mit dem Eigentümer beziehungsweise Nutzer des Geländes eine Vereinbarung zur Nutzung der Betriebsfläche denkbar ist. Käme diese Pacht- oder Mietlösung zustande, so der BA, müsste man für eine Verlängerung der Herbert-Quandt-Straße nur wenige Meter Stichstraße neu bauen. Wenn es dann noch gelänge, sich auf eine "gemeinsame Nutzung" der Straße zu einigen, wäre auch die vermutlich teure Absiedlung des Gewerbebetriebes nicht mehr zwingend erforderlich. Abgesehen davon, dürfte ein alternativer Standort mit Bahnanbindung im Stadtgebiet nur extrem schwer zu finden sein.

Von dieser Variante erhoffen sich die Lokalpolitiker minimale Baukosten. Zugleich bleibe der Grünzug und der bestehende begrünte Wall unberührt. Lediglich an der Einmündung in die Lincolnstraße müsse er gegebenenfalls an seinem südlichen Ende angetastet werden. "Wie in der vom BA bisher präferierten Variante erfolgt der Abfluss der Busse über die Lincolnstraße und sorgt damit für eine erhebliche verkehrliche Entlastung im Vergleich zu einer reinen Anbindung über die Lincolnstraße", heißt es im Antrag.

© SZ vom 12.05.2017 / gru - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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