Fasangarten:Flaggschiff am Föhrenpark

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Deckel drauf: Der Grundstein wird erst etwas später im Boden versenkt. (Foto: Haas)

Arbeiterwohlfahrt feiert Grundsteinlegung für das neue Pflegeheim an der Lincolnstraße

Von Hubert Grundner, Fasangarten

Wenn die Amerikaner bereits 1992 hätten ahnen können, was sich 24 Jahre später in der Siedlung am Perlacher Forst ereignet, dann hätten sie ihre Truppen vielleicht doch nicht aus München abgezogen: Am helllichten Tag und vor großem Publikum spielten am Donnerstag an der Lincolnstraße 64 Matthias Schriefl und Franz Josef Himpsl auf ihren Trompeten - "die Internationale". Allerdings, das zur Beruhigung unserer Freunde im Weißen Haus, ertönte das Kampflied der sozialistischen Arbeiterbewegung nicht etwa, weil die Russen inzwischen mit ziemlicher Verspätung doch noch einmarschiert sind. Nein, den musikalischen Spaß hat sich die Arbeiterwohlfahrt (Awo) erlaubt: Sie feierte zusammen mit zahlreich erschienenen Gästen die Grundsteinlegung für das Wohn- und Pflegeheim Föhrenpark.

Wie Awo-Geschäftsführer Christoph Frey erklärte, dient der Neubau in der ehemaligen Amisiedlung als Ersatz für das Haus an der Schwanseestraße. Diesen Standort gibt die Awo zwangsweise auf, da der Erbpachtvertrag mit dem privaten Eigentümer 2024 ausläuft. Unter den Gästen durfte Frey anschließend nicht nur so bekannte Personen wie den "Pflegekritiker" Claus Fussek begrüßen - auf die Baustellen waren auch schon die ersten Interessenten für einen Heimplatz gekommen. Was wiederum Frey freute.

Wie hoch die mit dem Projekt verknüpften Erwartungen sind, deutete dann SPD-Stadträtin Verena Dietl an: Es soll das "neue Flaggschiff der Awo im Viertel werden". Geplant sind insgesamt 133 Pflegeplätze in acht Hausgemeinschaften mit geräumigen Ein- und Zweibettzimmern, 15 Appartements für Betreutes Wohnen sowie neun Appartements für Mitarbeiter. Insbesondere aber lobte Dietl den neuartigen Pflegeansatz, der am Föhrenpark angeboten werden soll. Dazu gehören unter anderem Hydrotherapie mit Kneippgüssen und Wassertreten, ein Ernährungskonzept mit aktivierenden Elementen, Bewegungstherapie sowie der Einsatz von Heilkräutern und Aromatherapie.

Als Bauherr sprach Jürgen Salzhuber. Der Vorsitzende des Awo-Kreisverbandes erinnerte daran, dass die Realisierung des 27,8 Millionen Euro teuren Wohnheims der Awo einen finanziellen Kraftakt abverlangte. Da an Zuschüssen nur die Stadt 1,7 Millionen Euro beisteuert, musste die Awo rund 20 Millionen als Kredit aufnehmen. Salzmann wünscht sich eine bessere öffentliche Verkehrsanbindung - per Trambahn. Falls die Arbeiten termingerecht voranschreiten, soll das Heim im Herbst 2017 öffnen.

© SZ vom 08.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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