Bayerische Staatsregierung:Neuer Posten für Ulrike Scharf

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Ulrike Scharf, die hier am 4. September im Weißbräu-Zelt neben Markus Söder sitzt, ist nun seine Stellvertreterin. (Foto: Jürgen Brinkmann)

Die Erdinger CSU-Politikerin bleibt Sozialministerin und wird neben FW-Chef Hubert Aiwanger auch stellvertretende Ministerpräsidentin.

Von Florian Tempel, Erding

Ulrike Scharf (CSU) hat einen weiteren Schritt in ihrer politischen Laufbahn gemacht. Dass die 55-Jährige ihren Posten als Sozialministerin behalten würde, hatte Ministerpräsident Markus Söder bereits Anfang September bei seinem Wahlkampfauftritt in Erding versichert. Bei der Kabinettsbildung hat er sie nun aber neben FW-Chef Hubert Aiwanger auch zur stellvertretenden Ministerpräsidentin ernannt. Scharf löst damit Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ab, der bislang Vize-Ministerpräsident war.

Scharf war von 2006 bis 2008 erstmals Landtagsabgeordnete, als sie als Listenkandidatin für den ehemaligen Wirtschaftsminister und Freisinger Abgeordneten Otto Wiesheu während der Legislaturperiode nachgerückt war. Trotz eines guten Listenplatzes schaffte sie 2008 den Wiedereinzug ins Maximilianeum nicht. Ein erheblicher Knick in ihrer politischen Karriere.

2009 wurde sie Vorsitzende der oberbayerischen Frauen-Union und der bayerischen Wasserwacht. Zwei Posten, die sie durch die politische Durststrecke brachten. Dann wurde Horst Seehofer auf sie aufmerksam. Im Oktober 2011 stieg sie - obwohl sie damals kein anderes Mandat außer einen Sitz im Erdinger Kreistag hatte - als Landesschatzmeisterin der CSU in den innersten Führungszirkel der Partei auf.

Kampfabstimmung um die CSU-Direktkandidatur im Landkreis Erding

2013 setzte sich Scharf in einer Kampfabstimmung um die CSU-Direktkandidatur im Landkreis Erding gegen den damaligen Abgeordneten Jakob Schwimmer durch. 2014 ernannte sie der damalige Ministerpräsident Seehofer zur Umweltministerin. Als Markus Söder im März 2018 übernahm, war Scharf ihren ersten Kabinettsjob überraschend wieder los. Warum Söder sie damals entließ, ist nie so recht klar geworden. Scharf war zwar in den folgenden vier Jahren nur eine einfache Abgeordnete, blieb aber am Ball. 2019 wurde sie Landesvorsitzende der Frauen-Union. Im Februar 2022 berief sie Markus Söder als Sozialministerin zurück in die Staatsregierung.

Als der Ministerpräsident nach dem Ende des diesjährigen Erdinger Herbstfests im vollbesetzten Weißbierzelt sprach, lobte er Ulrike Scharf vor großem Publikum. Er gab ihr nicht nur eine Jobgarantie als Ministerin, sondern betonte auch, wie sehr ihm ihr Durchsetzungs- und Durchhaltevermögen imponiere.

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