Taufkirchen:Raus aus dem Keller

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Innenansicht der neuen Mehrzweckhalle. Hier sollen später einmal Veranstaltungen mit bis zu 800 Zuschauern ausgetragen werden. (Foto: Renate Schmidt)

Die neue Mittelschule mit Mehrzweckhalle ist in ihren enormen Ausmaßen zunehmend erkennbar. Zeitlich liegt man im Plan, im Juli 2023 soll das Gebäude fertig sein.

Von Thomas Daller, Taufkirchen

Die neue Mittelschule in Taufkirchen samt Mehrzweckhalle wird mit Gesamtkosten in Höhe von 37 Millionen Euro das teuerste Bauprojekt in der Geschichte der Gemeinde. Bis zu seiner Fertigstellung soll das Gebäude drei weitere Bestandsgebäude an- und zu einem Gesamtschulkomplex verbinden. Grundsteinlegung war im Sommer 2021, mittlerweile sind die Kellergeschosse sowie ein Teil der Halle fertiggestellt. Die Arbeiten liegen im Zeitplan. Im Juli 2023, so der Plan, soll das Gebäude fertig sein.

Bauleiter Florian Wimmer sowie Projektsteuerer Thomas Koch erklärten den Mitgliedern des Gemeinderats vor Beginn der vergangenen Sitzung den Baufortschritt. 2022 muss ein großer Teil der Arbeiten erledigt werden. Der Gemeinderat hat im Haushalt des laufenden Jahres elf Millionen Euro dafür vorgesehen, 5,5 Millionen Euro sollen über ein Darlehen finanziert werden.

Die Planungen laufen bereits seit 2016. Damals hatte sich der Gemeinderat im Rahmen eines Architektenwettbewerbs für die Pläne der Köhler Architekten aus Gauting entschieden. 2019 und 2020 erfolgte der Abriss des Altbaus, der rund ein Jahr gedauert hat. Es folgte eine Gründung mit Bohrpfählen, denn die Hanglage mitten in zentraler Lage in Taufkirchen war aufwendig. Aber das war auch dem politischen Willen geschuldet, die neue Schule nicht am Ortsrand auf der "grünen Wiese" zu errichten.

Etwa 40 Mitarbeiter sind täglich auf der Baustelle im Einsatz

Seit der Grundsteinlegung im Sommer 2021 wird nun mit Hochdruck auf der Baustelle gearbeitet. Rund 40 Mitarbeiter der Baufirma Bauer sind jeden Werktag im Einsatz. Allmählich zeichnen sich die Dimensionen bereits ab: Die Untergeschosse sowie ein Teil der Mehrzweckhalle sind fertig betoniert, "wir sind raus aus dem Keller", sagte Bauleiter Wimmer.

Die Arbeiten seien gut durch den Winter gekommen, lediglich an ein paar Tagen musste man wegen Stürmen pausieren, weil es mit den großen Kränen und den schwankenden Lasten zu gefährlich geworden wäre. "Nun können wir die Ebenen zwei und drei in Angriff nehmen", sagte Wimmer.

Anhand der Ausmaße des Untergeschosses wird bereits die Dimension des Projektes ersichtlich und wo der neue Gebäudekörper an die bestehende Grundschule sowie an die Mittelschule andocken soll. Ferner ist geplant, dass auch eine Verbindung zum Mehrgenerationenhaus errichtet wird. Das ist aber erst für 2024 vorgesehen.

Ein großer Teil der Mehrzweckhallen-Wände steht bereits

Auch ein großer Teil der Wände der Mehrzweckhalle steht bereits. Dabei kommen die größten Schaltafelelemente zum Einsatz, die zur Verfügung stehen. Sie sind sechs bis acht Meter hoch und reichen immer noch nicht aus: In einem weiteren Schritt wird um etwa drei Meter nochmal aufgestockt. Auch die Tribüne der neuen Mehrzweckhalle ist bereits im Entstehen: Bis zu 800 Zuschauer sollen hier künftig Veranstaltungen erleben können. Derzeit sind aber in der Halle die Baustoffe gelagert, denn der Platz auf dem Gelände wird knapp.

Eine Herausforderung sind auch die Anbindungen an das Gebäude der Grundschule und der bestehenden Mittelschule. Durch die Hanglage muss der jeweilige Höhenversatz bewältigt werden. Es entstehen Zwangspunkte, weil der gesamte Gebäudekomplex barrierefrei errichtet werden soll. Rampenförmige Verbindungsgänge sollen das ermöglichen.

Bauleiter Wimmer sagte, derzeit habe man noch keine Probleme bei der Beschaffung der Materialien. Er hoffe, dass dies so bleiben werde: "Zement und Stahl brauchen alle wahnsinnig viel Energie in der Herstellung. Viel Baustahl und legierte Stähle kamen bisher aus der Ukraine - und das fällt jetzt alles aus."

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