4NDREAS präsentiert im Kinocafé Taufkirchen:Zurück zum Futurismus

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Um was es in "Away", einem Anime des Letten Gints Zilbalodis geht, verrät der Zusatztitel "Vom Finden des Glücks". (Foto: Gints Zibalodis/OH)

Die belgische Postrock-Band "We Stood Like Kings" spielt an einem Abend im Kinocafé live zu zwei sehr unterschiedlichen Filmen. Zuerst zum Schwarz-Weiß-Stummfilm "Berlin 1927 - Sinfonie der Großstadt", danach zu dem lettischen Anime "Away - vom Finden des Glücks".

Von Florian Tempel, Taufkirchen

Vor fünf Jahren hat Andreas Greinsberger die belgischen Postrocker We Stood Like Kings schon einmal für einen außergewöhnlichen Filmabend ins Kinocafé nach Taufkirchen gebracht. Im Oktober 2018 war die Band mit einer Live-Vertonung des 1980er-Klassikers "Koyaanisqatsi" zu erleben. Nun gibt es ein Wiedersehen - mit zwei anderen Filmen. Am Samstag, 16. September, werden We Stood Like Kings zunächst zum fast hundert Jahre alten Dokumentarfilm "Berlin 1927 - Sinfonie der Großstadt" von Walter Ruttmann spielen und später am Abend zu dem 2019 erschienenen Anime "Away - vom Finden des Glücks" des Letten Gints Zilbalodis.

Filmstill aus "Berlin, Sinfonie der Großstadt" von Walter Ruttmann. (Foto: Walter Ruttmann/OH)

Walter Ruttmanns experimenteller Schwarz-Weiß-Streifen wird nicht zum ersten Mal vertont. Als der Musiker und Maler 1927 seinen Film herausbrachte, sah man nicht einfach einen dokumentarischen Stummfilm über eine turbulente Megacity, sondern tatsächlich eine Art futuristischer Symphonie in Bildern, die in ihren zeitlichen Abläufen strukturiert war. Den ersten Soundtrack schrieb ein gewisser Edmund Meisel, danach folgten noch mindestens vier weitere. 2016 komponierte Tobias PM Schneid eine neue Filmmusik, mit der der Film zuletzt im Kino gezeigt wurde. We Stood Like Kings waren schon früher ebenfalls auf den Film aufmerksam geworden und hatte ihn bereits 2012 für sich entdeckt.

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In 65 Minuten bekommt das Publikum einen Tag im Berlin in den späten 1920er Jahren präsentiert, mit all seinen Facetten. Verkehr, Menschen auf dem Weg zur Arbeit, in Fabriken und Büros, bei Sportveranstaltungen, dazu Straßen- und Kneipenszenen, es ist eine Reise in eine Stadt, die vor Energie nur so strotzt.

Die Band interpretiert das alles musikalisch "mit mächtigen E-Gitarren und gefühlvollem Klavierspiel", wie Andreas Greinsberger schreibt. Das zentrale Instrument ist das Klavier. Der Sound der Band lasse sich mit "Chopin meets Pink Floyd meets Explosions In The Sky" be­schreiben, so Greinsberger weiter. We Stood Like Kings besteht aus Judith Hoorens am Klavier, Diego Di Vito an der Gitarre, Colin Delloye am Bass und Lucas Vanderputten am Schlagzeug.

"We Stood Like Kings" aus Belgien sind Judith Hoorens, Diego Di Vito, Colin Delloye und Lucas Vanderputten. (Foto: Olivier Charlet/OH)

Beim zweiten Event des Abends spielt die Band live zu "Away", einem mehrfach prämierten Anime aus Lettland. In dem Film von Gints Zilbalodis erwacht ein Junge an einem Fallschirm hängend auf einer einsamen Insel. Er weiß nicht, wie er dorthin kam und schon gar nicht, wie er diesen Ort verlassen soll - und dann zeigt sich am Horizont die Silhouette eines bedrohlichen schwarzen Ungetüms, das langsam, aber unaufhaltsam immer näher kommt. Der Junge findet ein Motorrad und begibt sich damit auf den Weg zum anderen Ende der Insel, wobei er ein noch flugunfähiges Vogelküken aufnimmt, das unterwegs selbständig wird und fliegen lernt.

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Gints Zilbalodis hat zu seinem Film auch selbst eine Musik geschrieben. We Stood Like Kings hatte aber auch diesem Fall genügend Selbstbewusstsein, einen eigenen, neuen Soundtrack zu kreieren. Man darf sich auf dieses zwei, absolut außergewöhnlichen Film-Musik-Erlebnisse freuen - und sollte sie nicht verpassen.

Postrock meets Cinema , 4NDREAS präsentiert We Stood Like Kings , Samstag, 16. September, 18 Uhr "Berlin 1927" und 21 Uhr "Away", im Kinocafé Taufkirchen, Vorverkauf bei 4ANDREAS über Facebook

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