Dorfen:SPD wählt neuen Ortsvorsitzenden

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Seppo Schmid ist zum neuen Vorsitzenden der SPD Dorfen gewählt worden. (Foto: Stephan Görlich)

Seppo Schmid tritt nach sechs Jahren die Nachfolge von Simone Jell an und muss erstmal ohne Stellvertreter auskommen. Der bisherige Kassier Ernst Giller verlässt die Partei überraschend.

Von Thomas Daller, Dorfen

Seppo Schmid ist bei der Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins Dorfen einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt worden. Der 43-Jährige tritt die Nachfolge von Simone Jell an, die nur noch als Beisitzerin für den Vorstand kandidierte. Schmid war in den vergangenen Jahren bereits stellvertretender Vorsitzender und muss nun selbst ohne Stellvertreter agieren, weil für seinen ehemaligen Posten niemand kandidieren wollte.

Eine weitere Überraschung gab es beim Kassier: Ernst "Wasch" Giller, der bisherige Kassier und ehemalige Stadtrat, ist wegen interner Unstimmigkeiten nach 30 Jahren Mitgliedschaft aus der Dorfener SPD ausgetreten und stand somit für das Amt nicht mehr zur Verfügung. Sein Nachfolger wurde Josef Kronseder.

Schmid als Nachfolger vorgeschlagen

Die 49-jährige Simone Jell trat zum Ende ihrer Amtszeit nicht erneut an und empfahl Seppo Schmid als ihren Nachfolger. Schmid ist seit März vergangenen Jahres für Heiner Müller-Ermann im Stadtrat nachgerückt. Der Diplom-Geograph arbeitet beim Landesamt für Umwelt, wo er sich mit Wasserhaushaltsmodellierungen und Hochwassersituationen in den bayerischen Flüssen beschäftigt. Privat engagiert sich bei der Tafel und in der Flüchtlingshilfe, ist Geschäftsführer der Genossenschaft Johanniscafe und kümmert sich um die Wohnungsbaugenossenschaft Dorfen, die sich in Gründung befindet.

Schmid sagte, seine Lehrzeit im Stadtrat sei noch sehr kurz und er werde noch etwas dazulernen müssen. Er sei bereits mit 16 Jahren in die SPD eingetreten. Sein Mentor sei damals Heiner Müller-Ermann gewesen, der in der Aktionsgemeinschaft gegen die A94 eine zentrale Rolle gespielt habe. Neben den Zielen, die die Dorfener SPD in ihrem Programm Dorfen 2030 bereits formuliert hat, möchte Schmid sich politisch zwei Schwerpunkte setzen: Günstigen Wohnraum für Dorfen, den man mit der Wohnungsbaugenossenschaft fördern wolle sowie den Hochwasserschutz der Stadt, bei dem er seine beruflichen Fachkenntnisse einbringen werde.

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Darüber hinaus will Schmid die Präsenz der Dorfener SPD in den sozialen Medien verstärken. Privat kommentiere er bereits auf Facebook und Instagram und er sehe in diesen Medien mehr Vorteile als Nachteile. Insbesondere könne man mit diesen Informationsplattformen sehr schnell viele Menschen erreichen. "Als Ortsverband können wir dort ein bisschen stärker hineingehen." Vor allem gelte es, Rechtsradikale in ihre Schranken zu weisen, "damit es sich ein AfDler zweimal überlegt, ob er unter einen Text der Flüchtlingshilfe was reinrotzt".

Der überalterte Ortsverein wünscht sich zudem, dass mehr junge Menschen beitreten: "Politik wird in den Parteien gemacht", sagte Müller-Ermann. Klimabewegte junge Menschen würden sich in NGOs und Bürgerinitiativen engagieren, aber sie sollten einen Teil ihrer Arbeit auch in die Parteien stecken und dort ihr Fachwissen einbringen. "Die Zeiten der Ochsentouren und des Plakateklebens sind vorbei, wir würden uns freuen wie rote Schnitzel, wenn Junge kämen und uns aufmischen. Man kann an der Basis was ausrichten", sagte Müller-Ermann.

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