Jahresrückblick Taufkirchen::Bau der Ortsumfahrung beginnt

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Spatenstich für den Bau der Ortsumfahrung von Taufkirchen war am 21. März. (Foto: Renate Schmidt)

Trasse soll Verkehrsbelastung in der Gemeinde Taufkirchen um ein Drittel verringern.

Von Thomas Daller, Taufkirchen

Mit dem offiziellen Spatenstich hat Ende März in Taufkirchen der Bau der B 388-Ortsumfahrung begonnen. Die Trasse, die über Rossmais, Emling, Atting, Ziegelfeld und Stadl nach Weg führt, ist 5,4 Kilometer lang, die Kosten werden auf mehr als 52 Millionen Euro veranschlagt. Damit soll die Ortsmitte Taufkirchens mit zwei kreuzenden Bundesstraßen entlastet werden, auf denen werktags etwa 20 000 Fahrzeuge gezählt werden, in Spitzenzeiten 30 000. Durch die Umfahrung soll der Ortskern um ein Drittel des Verkehrs entlastet werden. Die Fertigstellung ist im Oktober 2027 geplant.

Die B 388 ist eine wichtige Ost-West-Verbindung für Bayern. Zwischen den Autobahnen A 94 im Süden und A 92 im Norden stellt sie die Anbindung Niederbayerns an den Großraum München sicher und ist auch für den Landkreis Erding eine der zentralen Verkehrsachsen. Für die Gemeinde Taufkirchen ist die neue Ortsumfahrung eines der größten Infrastrukturprojekte der vergangenen Jahrzehnte, das auch in der Region mit ihren starken Pendlerströmen in Richtung München für einen flüssigeren Verkehr und kürzere Fahrzeiten sorgen soll.

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Schon 1990 hatte sich der Taufkirchener Gemeinderat für eine Umfahrung entschieden. Aber erst 1997, unter dem damals neu gewählten Bürgermeister und nun stellvertretenden Landrat Franz Hofstetter, wurde das Projekt mit Nachdruck verfolgt. Der Planfeststellungsbeschluss dafür erging im September 2015.

Allerdings gab es auch Widerstand in der Bevölkerung, von Grundstückseigentümern und künftigen Anwohnern der Umfahrung. Ein Kompromissvorschlag, die Gemeindevariante, wurde vom Straßenbauamt als zu teuer verworfen. Dieser Riss geht noch immer durch die Bürgerschaft. Altbürgermeister Hofstetter, der als stellvertretender Landrat den Landkreis vertrat, sprach von einem Projekt mit "Licht- und Schattenseiten". Aber nun habe auch das Zentrum Taufkirchens eine Chance, sich zu einem Aufenthaltsort zu entwickeln, was angesichts der Verkehrsdichte bisher nicht möglich gewesen sei.

Wie eine Perlenschnur durch den Landkreis Erding

Die Ortsumfahrung Taufkirchen ist eine von vier geplanten Ortsumfahrungen, die sich wie eine Perlenschnur durch den Landkreis Erding ziehen, alle an der B 388: Taufkirchen, Grünbach, Erding mit Anbindung an die Flughafentangente sowie Moosinning. Die drei weiteren stehen im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans, für Moosinning laufen bereits die Vorplanungen.

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