Die Polizeiinspektionen in den Landkreisen Freising, Erding und Ebersberg dürfen sich freuen: Im Zuge der bayernweiten Neuverteilung von Stellen werden sie um einige frische Einsatzkräfte verstärkt. "Die Bayerische Polizei 2025" nennt sich das Konzept. Auf den Landkreis Freising sind 176 Stellen als Ziel definiert, für Erding 141 und für Ebersberg 126. Das gab Michael Graf, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord, auf Nachfrage bekannt.
Seit Längerem schon klagten die Polizeiinspektionen in den drei Landkreisen über die hohen Arbeitsbelastungen in den Boom-Regionen rund um den Flughafen im Erdinger Moos, für deren Bewältigung die Personaldecke bei Weitem zu gering bemessen ist. Die aktuelle Verstärkung der Dienststellen geht auf den Koalitionsvertrag des bayerischen Landtags für die Jahre 2018 bis 2023 zurück. Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord in Ingolstadt, verantwortlich für 32 Inspektionen zwischen dem nördlichen Oberbayern und dem Starnberger See, soll künftig nach Auskunft seiner Pressestelle über 3041 Beamtenstellen verfügen.
Graf versichert, dass dem Polizeipräsidium bereits seit Anfang März die ersten Stellen neu zugewiesen worden seien. Zuvor hätten bereits vor dem 1. März erfolgte Personalzuführungen zu spürbaren Entlastungen auf den Dienststellen des Polizeipräsidiums gesorgt. "Die übrigen Stellen werden in den nächsten Jahren bis zum Erreichen des Stellenziels zugewiesen." Für die zu besetzenden Stellen stünden ausreichend junge Beamtinnen und Beamte zur Verfügung.
Den drei Landkreisen Freising, Erding und Ebersberg, werden insgesamt 1059 neue Stellen zugewiesen. Das Polizeipräsidium reagiert damit auf die besondere Entwicklung des Flughafenumlands mit seiner rasanten Bevölkerungsentwicklung. "Die Verteilung orientiert sich insbesondere in den Bereichen Schutz- und Kriminalpolizei maßgeblich an der jeweiligen Arbeitsbelastung", erklärt Graf. Was den Bereich der Schutzpolizei angehe, seien die Faktoren Bevölkerung und Fläche in die Stellenkalkulation eingeflossen. Durch regelmäßige Überprüfungen könne zudem über Umverteilungen zwischen einzelnen Dienststellen auf mögliche Veränderungen reagiert werden.
Graf merkt an, dass zusätzliche Kontingente auf die landkreisübergreifend zuständigen Polizeidienststellen, wie zum Beispiel die Dienststelle am Flughafen, die Verkehrs- und Kriminalpolizeiinspektionen sowie die zentralen und technischen Einsatzdienste entfallen. Eine besondere Dienststelle ist diejenige am Flughafen. "Es handelt sich hier um eine Sonderdienststelle, die auf die besonders sensiblen Sicherheitsbedürfnisse eines Flughafens ausgerichtet ist", erklärt Graf.
Sie beinhalte unter anderem die Videoüberwachung sowie "Personenbegleiter Luft", also Polizeikräften, die Abschiebungen von sich illegal in Deutschland aufhaltenden Personen ausführen und deren Ausreisepflicht vollstrecken. Involviert ist in den Stellenplanungen auch die Bundespolizei. Die Dienststelle am Flughafen befinde sich derzeit im Umbruch. "Zur genauen Stellenverteilung können wir hier derzeit noch keine endgültige Aussage treffen", sagt Graf.
