Erding:Plattform für junge Geschichtsforscher

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Im Jahr 1989 kam Alfred Herrhausen bei einem Bombenanschlag ums Leben. Mit dem Attentat beschäftigt sich der Erdinger Schüler Ludwig Hanslmaier in einer Seminararbeit. (Foto: Kai-Uwe Wärner/dpa)

Der Historische Verein will ausgewählte, besonders starke Beiträge von Schülern und Studierenden auf seiner Homepage veröffentlichen. Den Anfang macht Abiturient Ludwig Hanslmaier mit seiner Seminararbeit über ein RAF-Attentat.

Von Regina Bluhme, Erding

Der Historische Verein Erding vergibt jedes Jahr den Forscherpreis an junge Historiker, Studierende, Abiturienten oder heimatkundlich interessierte Bürger, die sich mit Erding und dem Landkreis beschäftigen. Immer wieder erreichen den Vorstand aber auch spannende Arbeiten ohne Bezug zu Erding. Wie zum Beispiel die Seminararbeit von Ludwig Hanslmaier. Der Abiturient am Erdinger Anne-Frank-Gymnasium hat über das Bombenattentat auf den Spitzenmanager Alfred Herrhausen im Jahr 1989 recherchiert. Sein Beitrag ist der erste, den der Verein auf seiner Homepage unter "Forum Geschichte" veröffentlicht hat. Die neue Plattform will noch mehr Arbeiten von Schülern und Studierenden online zugänglich machen.

Seit 1999 verleiht der Historische Verein Erding den Forscherpreis. Mitmachen kann jeder, der sich mit Themen aus Erdings Geschichte befasst. Der ausgewählte Text wird jeweils in der Jahresschrift des Historischen Vereins in gedruckter Form publiziert und am Ende eines Jahres präsentiert. Zudem ist der Preis mit 250 Euro dotiert. Es gibt aber immer wieder Zusendungen, die nicht den Vergaberichtlinien entsprechen, zum Beispiel weil der Bezug zur Erding fehle, erklärt Vorsitzende Heike Kronseder.

"Forum Geschichte" heißt die neue Plattform

Um aktuelle und bemerkenswerte Arbeiten einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, hat der Verein nun einen eigenen Button auf der Homepage eingerichtet. "Forum Geschichte" heißt die neue Plattform, auf der nun vor allem Schüler- und Studentenarbeiten veröffentlicht werden können. "Die Schüler müssen uns lediglich ihren Text zusenden", so Heike Kronseder. Wenn sich der Historische Verein für die Veröffentlichung entscheidet, dann gibt es dafür auch ein Honorar.

Erster Beitrag ist die Arbeit von Ludwig Hanslmaier. Sie wurde im W-Seminar Geschichte von Oberstudienrat Peter Keuchel betreut und entstand innerhalb des Themenkreises "Attentate machen Geschichte". Der Schüler hat sich in seiner mit "sehr gut" bewerteten Seminararbeit mit dem Bombenattentat auf Alfred Herrhausen am 30. November 1989 befasst. "Ludwig Hanslmaiers Seminararbeit ist hervorragend recherchiert und durch sehr fundierte Quellenarbeit belegt", so Heike Kronseder.

Die Seminararbeit begibt sich auf die Suche nach Gründen, warum der deutsche Spitzenmanager Alfred Herrhausen in das Visier der linksterroristischen RAF geraten ist. "Was zum Gelingen des Attentats beigetragen hat, welche Rolle dabei westeuropäische sowie internationale Terror-Allianzen spielten und inwieweit die Täterschaft letztendlich aufgeklärt werden konnte, wird im Verlauf der Seminararbeit untersucht". Dabei gehe er auch auf Ungereimtheiten und auf Verschwörungstheorien ein, so Kronseder. Klingt spannend. Abrufbar ist die Hanslmaiers Arbeit unter: https://www.historischer-verein-erding.de/Seiten/ForumGeschichte.html.

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