Besser geht es nicht: Im Achtelfinale des DFB-Pokals empfangen die Frauen des FC Forstern am 17. oder 18. November den VfL Wolfsburg, eine der besten Frauenfußball-Mannschaften in Europa, in dessen Reihen neun Nationalspielerinnen aus Deutschland, der Schweiz und Dänemark stehen. Möglich gemacht hat dies der 3:1-Sieg des FC Forstern beim 1. FFC 08 Niederkirchen in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Damit bleiben die Forsternerinnen auf der Erfolgsspur: In Deutschlands dritthöchster Liga, der Regionalliga Süd, steht der FC Forstern als Aufsteiger mit drei Siegen aus drei Spielen an der Tabellenspitze. Für den DFB-Pokal hatte sich Forstern mit dem BFV-Pokalsieg in der vergangenen Saison qualifiziert.
Knallharte Vorbereitung
Die unglaubliche Entwicklung hat einen realen Hintergrund: Das neue Trainerduo Thilo Herberholz und Thomas Urbaniak hat von Luky Lukschanderl eine über fünf Jahre hinweg eingespielte Mannschaft übernommen, die in diesen Jahren von Sieg zu Sieg geeilt war. Für die neue Saison blieb das Team zusammen und wurde um zwei Wunschspielerinnen und eigenen Nachwuchs verstärkt, dann folgte eine knallharte Vorbereitungszeit mit einem Trainingslager in Österreich, viele Trainingseinheiten in Forstern und Teambuildingmaßnahmen. Mehrere Vorbereitungsspiele brachten weitere Erkenntnisse.
Durch den Abstieg von sechs Mannschaften aus der zweiten Bundesliga ist die Regionalliga stärker denn je. Forsterns Frauen fieberten dem Saisonstart entgegen. Doch schon zuvor überraschten sie im DFB-Pokal den TSV Schott Mainz, Absteiger aus der zweiten Bundesliga, mit unkonventionellem Spiel und einem 3:1-Sieg. Beflügelt von diesem Erfolg wurde das erste Punktspiel beim SC Sand II mit einer umgekrempelten Mannschaft - acht Spielerinnen fehlten - 2:0 gewonnen. Eine Woche später folgte ein 1:0-Sieg beim Hegauer FV und eine weitere Woche später ein 2:1-Sieg beim VfL Sindelfingen Ladies, ebenfalls Absteiger aus der zweiten Bundesliga.
Der vorläufige Höhepunkt
Höhepunkt der Erfolgsgeschichte ist der Sieg in der zweiten Hauptrunde beim 1. FFC 08 Niederkirchen, der unter dem Namen TuS Niederkirchen mehr als ein Jahrzehnt der ersten Bundesliga angehört hatte. 1995 gab es schon einmal ein Treffen mit Forstern, das der TuS Niederkirchen 9:1 in Forstern gewann. In den Reihen von Niederkirchen spielte damals in Heidi Mohr eine der weltbesten Fußballerinnen, die 136 Tore in fünf Jahren Bundesliga schoss und 1999 zur Europas Fußballerin des Jahrhunderts gewählt wurde. Derzeit belegt der 1. FFC 08 Niederkirchen nach dem Abstieg aus der zweiten Bundesliga den zweiten Platz in der Regionalliga Südwest.
Dieses Mal gewann der FC Forstern. Mit einem sehenswerten Freistoß traf Spielmacherin Julia Deißenböck in der 23. Minute zur Führung, Theresa Eder legte zwei Minuten nach. Jetzt beherrschte Forstern das Spiel, nach der Pause kamen die Gastgeberinnen besser ins Spiel, doch ein Treffer blieb ihnen versagt. Deißenböck erhöhte mit einem Freistoß in den Winkel auf 3:0, und erst in der Nachspielzeit fiel der Anschlusstreffer. Tags darauf jubelte der FC Forstern erneut, denn bei der live im Fernsehen übertragenen Auslosung für das Achtelfinale brachte die dritte Paarung das Traumlos FC Forstern gegen den VfL Wolfsburg.