Fasching in St. Wolfgang und Dorfen:Das Prinzenpaar steht auf Rockmusik

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Ein rockendes Prinzenpaar, ein Latein sprechender Oberteufel: Bei der Präsentation der Prinzenpaare bleibt nur ein Geheimnis ungelüftet.

V. Martlreiter

Im östlichen Landkreis sind die Weichen gestellt für den Fasching: In Dorfen und St. Wolfgang präparieren sich die Prinzenpaare für die tollen Tage. Sylvia und Kurt Baresch werden in Dorfen als Prinzessin und Prinz an der Spitze der Karnevalsgesellschaft (KG) stehen. Die St. Wolfganger Narren haben Regine und Alexander Huber die Aufgabe übertragen, sie durch die fünfte Jahreszeit zu geleiten.

In Dorfen haben Sylvia und Kurt Baresch das Kommando über die Narren übernommen: (von links) die Präsidentin der Karnevalsgesellschaft, Barbara Ratajak, das Prinzenpaar und Ehrenpräsident Reinhold Kuliga. (Foto: Peter Bauersachs)

Auch im wirklichen Leben sind die beiden Prinzenpaare verbandelt: Kurt und Sylvia Baresch sind seit 17 Jahren verheiratet und haben zwei Söhne. Der 41-jährige Kurt Baresch ist KfZ-Meister, seine Frau Sylvia, 40, arbeitet im Bürgerbüro der Stadt Dorfen. Warum die Wahl auf die Bareschs fiel, erläutert die Präsidentin der Karnevalsgesellschaft, Barbara Ratajak: "Die beiden sind sehr lustig und humorvoll, was ja wohl die beste Voraussetzung für ein Prinzenpaar ist. Und sie sind ein wirklich attraktives Paar." Auch seien die Bareschs schon immer fleißige Maschkeragänger und auf jedem Hemadlenzenumzug dabei gewesen.

Sie sei schnell entschlossen gewesen, die Rolle zu übernehmen, sagte Sylvia Baresch. "Doch bei meinem Mann war mehr Überzeugungsarbeit nötig." Dann habe er sich aber einen Ruck gegeben und gesagt: "Das machen wir." Was genau auf sie zukommen werde, wisse sie zwar noch nicht, so Sylvia Baresch, aber auf die Maschkera-Versammlung freue sie sich auf jeden Fall schon.

In St. Wolfgang wird der Fasching dieses Mal etwas temperamentvoller ausfallen. Das Prinzenzpaar, die 28-jährige Regine und der 31-jährige und Alexander Huber, bereitet eine Rockshow vor. Zu welchem Lied die beiden ihren Prinzentanz darbieten werden, bleibe jedoch eine Überraschung, sagt der Faschings-Abteilungsleiter des TSV St. Wolfgang, Norbert Brandlhuber. Die Entscheidung für die Hubers stehe eigentlich schon seit dem Faschingssonntag 2010 fest, als Regina Huber Interesse an der Rolle der Prinzessin geäußert habe, sagte Brandlhuber: "Außerdem sind die beiden jung. Und wir wollten Mal was anderes."

Gleichzeitig mit dem Prinzenpaar ist in Dorfen auch das Geheimnis gelüftet worden, wer in diesem Jahr als Oberteufel agieren wird: Der 73-jährige Karl Steiner trat in dieser Funktion auf die Bühne, er ist der frühere Chefarzt des Dorfener Krankenhauses.

Er sei vor allem an dem kulturgeschichtlichen Hintergrund des Karnevals interessiert, so Steiner. Als er seinem Freund Jürgen Häusler, dem Vorsitzenden der Faschingsdeife davon erzählte, "was wirklich hinter dem Dorfener Hemadlenzenumzug steckt", schlug dieser ihm vor, er solle sich doch den 11. November freihalten, um einen Vortrag darüber zu halten.

Schnell war klar, dass Steiner als Ober-Deife den Faschingsbeginn ausrufen sollte. "Und da ich kein Feigling bin und Fasching ja auch grundsätzlich mag, habe ich zugesagt", sagt der ehemalige Chefarzt. Für eine Überraschung sorgte Steiner, als er seine Rede auf Latein hielt. "Ich begrüße Sie in meiner Muttersprache, der Sprache der Engel und des Erzteufels." So kündigte er seine lateinische Rede an. Als gefallener Engel, der er als Teufel sei, müsse er die Sprache des Himmels sprechen, so Steiner. Anschließend wiederholte er seine Ansprache jedoch noch einmal auf Deutsch.

© SZ vom 16.11.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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