Vorlesewettbewerb:Ausgezeichnete Lesekompetenz

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Die Landkreissiegerin: Leona Moana Leiking wird bald auf Bezirksebene antreten. (Foto: Renate Schmidt)

Beim Vorlesewettbewerb der Landkreis-Schulsieger kann man sich davon überzeugen, dass viele junge Menschen hervorragend lesen können.

Von Florian Tempel, Erding

Schon zum 65. Mal findet in diesem Schuljahr der Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels statt. Laut den offiziellen Angaben nehmen jedes Jahr in ganz Deutschland etwa 600 000 Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen aller Schularten an ihm teil. Er zählt damit zu den größten bundesweiten Schülerwettbewerben. Die erste Runde fand in den Schulen statt, wo zunächst die Klassen- und dann die Schulsiegerinnen respektive Schulsieger ermittelt wurden. Am Dienstagnachmittag kamen 13 Mädchen und Buben in den Sitzungssaal des Landratsamts zum Kreisentscheid zusammen.

Leona Moana Leiking holte den Gesamtsieg und wird in einigen Wochen auf Bezirksebene antreten. Die Schülerin der Montessori-Schule Aufkirchen war zugleich die Siegerin bei den Mittelschulen. Jakob Hörmann vom Korbinian-Aigner-Gymnasium gewann bei den Gymnasien. Sadaf Mohammadi von der katholischen Mädchenrealschule Heilig Blut holte Platz eins bei den Realschulen.

Das Lesen gab auf die eine oder andere Art schon immer Grund zur Sorge

Erst vor wenigen Wochen gingen unheilvolle Nachrichten durch die Presse, weil deutschen Schülerinnen und Schülern in einer Pisa-Studie eine abnehmende Lesefähigkeit bescheinigt wurde. Das soll man sicher ernst nehmen. Doch das Lesen gibt auf die eine oder andere Art schon immer Grund zur Sorge. Im alten Griechenland meinten manche, die Erfindung der Schrift sei schädlich, weil keiner mehr die alten Geschichten auswendig lerne. Die alten Römer empfanden es als falsch und sonderbar, nur für sich leise zu lesen. In mittelalterlichen Klöstern wurden bestimmte Bücher in den Giftschrank gesperrt, damit sie nicht die Lesenden verderbten. Und im 18. Jahrhundert wurde über "Lesesucht" debattiert, von der angeblich und insbesondere junge Leute betroffen seien.

Jakob Hörmann vom Korbinian-Aigner-Gymnasium wurde Sieger bei den Gymnasien. (Foto: Renate Schmidt)
Sadaf Mohammadi von der katholischen Mädchenrealschule Heilig Blut holte Platz eins bei den Realschulen. (Foto: Renate Schmidt)

Über die Teilnehmenden des Vorlesewettbewerbs am Dienstag gibt es nichts Beklagenswertes zu berichten. Die Mädchen und Buben hatten ja eh alle bereits bewiesen, dass sie außergewöhnlich gut lesen können, da sie, wie Ingrid Müller-Hess, die Leiterin der Stadtbücherei Erding, in ihrer Begrüßung feststellte, "schon alle Schulsiegerinnen oder Schulsieger" waren.

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Im ersten Durchgang las jedes Kind eine drei Minuten lange Passage aus seinem selbst gewählten Buch vor. Neben einer guten Lesetechnik - wobei es etwa um Kriterien wie klare Aussprache, richtiges Tempo, sinnvolle Betonung und vernünftige Pausen geht - wurde auch die individuelle Interpretation durch variierende Stimmfarben und die klangliche Atmosphäre bewertet. Auch für eine besonders gelungene Auswahl der vorgelesenen Passage gab es Punkte, die sich die fünf Jurymitglieder einzeln notierten. Im zweiten Durchgang mussten die Kinder aus einem ihnen unbekannten Buch vorlesen.

Alle 13 Teilnehmenden bekamen die gleichen Preise vom stellvertretenden Landrat Franz Hofstetter überreicht. Das Buch "Das Geheimnis von Darkmoor Hall" von Nina Scheweling und ein essbares Landkreis-Wappen aus Schokolade.

Die Teilnehmenden: Tobias Bauer, Taufkirchen; Paula Mairoth, Taufkirchen; Franz Schuster, Fraunberg; Michael Pösl, Taufkirchen; Sadaf Mohammadi, Erding; Magdalena Böhm, Erding; Uta Brugger, Bockhorn; Emily Mitterneder, Erding; Jakob Hörmann, Erding; Benjamin Kaufmann, Oberding; Leona Moana Leiking, Erding; Fabian Heger, Fraunberg; Sophie-Marie Witting, Moosinning.

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