"O'zapft is!" heißt es am Freitag, 25. August, in Erding. Der Start des 81. Herbstfestes in der Stadt wird von vielen fast schon sehnsüchtig erwartet, sogar der Urlaub wird so ausgerichtet, dass man pünktlich zurück ist. Vieles Bewährtes ist wieder auf dem Festplatz zu finden, darunter sechs große Fahrgeschäfte, aber auch eine große Neuheit: es gibt erstmals eine zweistöckige "Urweiße-Hüttn" unter den ebenfalls neuen Festwirten David Ritter und Manfred Kolbeck. Beim Weißbräu-Zelt ist wieder Patrick Schmidt aus Landshut Wirt, der Bierzeltbetrieb Römersperger-Richter betreibt das Festzelt von Fischer's Stiftungsbräu. Die Mass Bier kostet heuer 10,60 Euro.
Aus der Region für die Region heißt es auch in diesem Jahr beim Weißbier und beim Hellen, das ausgeschenkt wird. Fast alles, was Braumeister Norbert Schmank benötigt - Getreide, Wasser, Hefe - kommt aus dem lokalen Umfeld. Nur beim Hopfen weicht man in die Nachbarschaft, in die Hallertau und nach Tettnang, aus. Das Weißbier hat heuer 13,3 Prozent Stammwürze und einen Volumenalkoholgehalt von 5,7 bis 5,8 Prozent, beim Hellen des Stiftungsbräus sind es 15,3 und 6,0 Prozent.
Traditionell gibt es auch beim 81. Herbstfest einen eigens entworfenen Krug zu kaufen. Die 200 Exemplare sind für 17,50 Euro von Freitag an am Eingang zum Fest zu kaufen oder am Info-Stand im Rathaus an dem Tag. Den ersten Krug hat es 1978 gegeben, nach einer Pause hat die Stadt 2009 die Tradition wieder aufleben lassen. Diesmal ziert als Motiv ein Aquarell des Künstlers Alfred Fäustle. Auf das Motiv sei er schon länger aufmerksam geworden, sagte Harald Krause, der Leiter des Erdinger Museums, bei der Vorstellung des Kruges am Freitag. Fäustle habe das Original 1951 geschaffen, anlässlich der Einweihung einer neuen Orgel für die evangelische Christuskirche Erding. Ein Jahr zuvor sei beim zehnten Herbstfest bekannt geworden, dass diese von Friedrich Eitel und Elisabeth Mann aus München gestiftet worden sei. Daher komme das Motiv von zwei Bierkrug schwingenden Türmen, dem schönen Turm und dem Stadtturm, wie Krause erläuterte. Auch der Fliegerhorst lasse grüßen - in Form einer roten Laterne auf dem Stadtturm, die den Flugbetrieb signalisiere. Fäustle, 1913 in Forchheim geboren, habe Anfang der 1950er Jahre den Zeichenunterricht an der Oberrealschule Erding übernommen. In der Zeit dürfte er den damaligen Pfarrer Hermann Wirt kennengelernt haben. Und so sei es zu der Dankes-Zeichnung gekommen.
Den Auftakt bildet am Freitag um 15 Uhr ein Standkonzert der Erdinger Stadtkapelle
Den Auftakt bildet - ebenfalls traditionell - am Freitag um 15 Uhr ein Standkonzert der Erdinger Stadtkapelle am Schrannenplatz. Zudem schenken beide Brauereien Bier aus. Um 16 Uhr startet der große Auszug der Wiesn-Wirte mit den Musikkapellen, den Sechsergespannen der Brauereien, den Bedienungen, Schaustellern und Vertretern der Stadt und Brauereien zum Festplatz, wo OB Max Gotz um 16.30 Uhr das Fest im Stiftungsbräu-Zelt eröffnet. 2022 schaffte es Gotz mit drei Schlägen exakt um 16.30 Uhr.
Bis Sonntag, 3. September, stehen dann diverse Aktionen auf dem Programm. Bereits am Samstag, 26. August, um 14 Uhr, zum Beispiel ein Gewichtheber-Vergleichskampf zwischen dem TSV Erding und dem Westway Barbell Club London im Weißbräu-Festzelt. Montag, 28. August, ist von 11 bis 14 Uhr Seniorentag für die Bewohner der Erdinger Seniorenheime im Festzelt Stiftungsbräu und von 13 bis 18 Uhr Familiennachmittag mit ermäßigten Preisen an allen Fahrgeschäften. Der Kindernachmittag mit Luftballonwettbewerb findet am Donnerstag, 31. August, ab 13.30 Uhr statt. Ein Kinderfestzug startet dann durch die Innenstadt und von 14 bis 18 Uhr gibt es für die Kinder wieder ermäßigte Fahrpreise. In beiden Festzelten ist zudem an dem Tag der "Tag der Betriebe und Behörden" von 18 Uhr an.
Beim Pferderennen des Erdinger Rennvereins werden auch die schönsten Hüte prämiert
Ein beliebter Höhepunkt ist am Samstag, 2. September, das traditionelle Herbstfest-Pferderennen des Erdinger Rennvereins, das um 13 Uhr auf dem Platz neben dem Volksfest stattfindet. Premiere auf dem neuen 1600 Meter langen Geläuf auf der städtischen Wiese war im vergangenen Jahr. Das Hauptrennen ist mit 1000 Euro dotiert. Dazu gibt es ein buntes Rahmenprogramm mit Ponyrennen und der Prämierung der schönsten Hüte. Den Abschluss des 81. Herbstfestes bildet am Sonntag, 3. September, um 21.30 Uhr die große Laser-Show der Stadt und der Schausteller auf der Wiese neben dem Festplatz.
