Stadtrat Dorfen:Darf auch ein bisschen mehr sein

Bürgermeister Heinz Grundner kann gut rechnen, hat sich aber dennoch verkalkuliert. (Foto: Johannes Simon)

Dorfen schafft Subventionen ab und legt an anderer Stelle was drauf.

Von Florian Tempel, Dorfen

Subventionen gehören auf den Prüfstand. Das ist zeitgemäß und richtig. Die Bundesregierung könnte nach dem Dafürhalten notorischer Radfahrer zum Beispiel durch die Abschaffung der Subventionen für herkömmliche Autos Milliarden sparen und etwas für den Klimaschutz tun. In Dorfener Stadtrat werden natürlich kleinere Brötchen gebacken. Aber auch hier wurde unlängst - zeitgemäß und richtig - intensiv über klimaschutzwirksame Subventionen diskutiert.

Die Stadt hatte in ihrer Richtlinie für die Vergabe eigener Baugrundstücke eine "Kaufpreisreduzierung aufgrund einer zukunftsweisenden Bautätigkeit" vorgesehen. Für den Einbau einer Photovoltaikanlage sowie anderer guter Dinge gab es bislang ein paar Prozent Rabatt auf den Grundstückspreis. Alles sollte nun gestrichen werden, weil so was vernünftigerweise sowieso eingebaut wird. Darin waren sich alle einig.

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Gerald Forstmaier (GAL) hatte jedoch einen Spezialwunsch: Für den Bau eines KfW-40-plus-Hauses sollte es zwei Prozent Rabatt geben. So ein Haus spare richtig viel Energie, sei aber auch erheblich teurer als ein normal sparsames Haus. Bürgermeister Heinz Grundner (CSU) war dagegen. Er sagte, zwei Prozent seien so wenig, dass das niemanden kratze. Er rechnete vor, es gehe um vielleicht 2800 Euro. Das sei, "wie wenn ein Ochs ein Veilchen frisst".

Grundners Rechnung und Formulierung beeindruckten durchaus, aber nicht, wie er es erwartet hatte. Die Mehrheit im Stadtrat sah es nämlich so: Wenn es um nicht viel Geld gehe, könne die Stadt Dorfen den Rabatt leicht verkraften - und sogar drei Prozent gewähren. Das sei gar keine richtige Subvention, sondern "einfach nur ein schönes Zeichen nach außen", sagte Martin Heilmeier (Landlisten).

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