Schulweg:Gefahren für Schulkinder

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Das Aktionsbündnis Fußgänger- und Schulwegsicherheit konfrontiert Bürgermeister Heinz Grundner (CSU, 4. v. r.) am Herzoggraben mit der Gefahrenkarte der Stadt. (Foto: Stephan Görlich)

Aktionsbündnis der Elternbeiräte fordert von Bürgermeister Heinz Grundner mehr sichere Überwege in Dorfen und übergibt eine Petition.

Von Thomas Daller, Dorfen

Viele Eltern in Dorfen sind besorgt um die Sicherheit ihrer Kinder auf dem Schulweg: Das "Aktionsbündnis Schulweg- und Fußgängersicherheit", etwa 40 Elternbeiräte, Elternbeiratsvorsitzende sowie Schulweghelfer und besorgte Eltern, haben Bürgermeister Heinz Grundner eine "Gefahrenkarte" übergeben, auf der mehr als ein Dutzend gefährliche Stellen auf dem Schulweg markiert sind. Sie forderten Grundner auf, bis zum nächsten Schuljahresbeginn dafür zu sorgen, dass die Sicherheit zumindest punktuell verbessert wird.

Die Aktion ging als Folge eines Treffens im April hervor, bei dem alle Elternbeiratsvorsitzenden der Dorfener Schulen einstimmig Handlungsbedarf bei der Schulwegsicherheit moniert hatten. Sie hätten sich das Mandat aller Eltern der rund 2000 Dorfener Schüler geholt.

Das Treffen fand bei der Bäckerei Brugger statt, wo der Herzoggraben die Staatsstraße kreuzt. Nicht nur ein häufig genutzter Schulweg, sondern auch ein zu anderen Zeiten frequentierter Übergang, weil er sowohl in den Stadtpark führt als auch als Abkürzung genutzt wird. Doch die Überquerung ist gefährlich, weil sie unmittelbar hinter einer Kurve liegt und Autofahrer die Fußgänger erst im letzten Moment sehen.

Weitere Gefahrenstellen sind laut Einschätzung des Aktionsbündnisses alle drei Stadttore, zwei Übergänge am Gymnasium, Übergänge an der Isener Straße und am Johannis-Café, am Max-Hertwig-Weg, an der B 15 auf Höhe Mitterfeld, der Fußweg über die Bahnlinie zum Tonwerk sowie querende Straßen am Vilstalradweg.

An manchen Stellen komme man nur mit Glück über die Straße

Simon Dörr, Elternbeiratsvorsitzender am Gymnasium Dorfen, betonte, die Aktion richte sich nicht gegen die Stadt, sondern sei als konstruktives Miteinander gedacht. Aber es gebe in Dorfen zu viele Stellen, wo man nur "mit Glück" über die Straße komme.

Bürgermeister Heinz Grundner (CSU) erschien mit Schulreferent Michael Oberhofer und Kindergartenreferentin Barbara Lanzinger (beide CSU). Grundner versuchte die Probleme zu relativieren: Der Verkehr in der Innenstadt sei der Umleitung durch den Bau der Brücke geschuldet. Wenn sie fertiggestellt ist, werde sich auch der Verkehr wieder normalisieren. Außerdem befänden sich manche gefährliche Stellen wie beim Brugger an der Staatsstraße. Da könne die Stadt nichts daran ändern ohne die Genehmigung der Verkehrsbehörde, in diesem Fall des Landratsamtes. Bisher seien Anträge auf Querungshilfen an der Staatsstraße abgelehnt worden. Außerdem, so Grundner, habe die CSU im Stadtrat den Antrag gestellt, die Staatsstraße auf eine neue Trasse entlang des Bahndamms zu verlegen. Aber der sei ja abgelehnt worden.

Beim Wesner Tor kündigte Grundner an, dass dort ein Durchgang entstehen werde. Unerwähnt dabei ließ er, dass der Durchgang bereits vor dem Abriss und Neubau der Brücke entstehen hätte sollen. Am Bahnübergang zum Tonwerk müsse man sich gedulden, sagte Grundner. Einen sicheren Übergang könne man erst im Rahmen des zweispurigen Ausbaus der Bahnlinie realisieren.

Die Schulweghelfer setzen auf pragmatische Lösungen

Zumindest an der B 15 bis zur Angermaier-Kreuzung könne man in Kürze mit einer Verbesserung rechnen. Dort wird mit dem Brückenbauwerk auch ein Stück neuer Radweg angelegt.

Christin Dörr, Elternbeiratsvorsitzende der Grundschule am Mühlanger, schlug vor, vorerst auf provisorische Lösungen zu setzen, um die Lage etwas zu entzerren. Es müssten ja nicht gleich Umbauten geschaffen werden, wo man das Eisenbahnbundesamt konsultieren müsse. Auch Helga Schuller, Koordinatorin der 30 Schulweghelfer, setzt auf pragmatische Lösungen. Sie würden beispielsweise gerne den Schulweg am Brugger absichern, aber ohne jedwede Markierung sei ihnen das nicht erlaubt.

Stadtrat Michael Oberhofer, der Schulleiter in Isen ist, sagte, solche Markierungen gebe es in Isen bereits und zwar auf der gleichen Staatsstraße, die auch durch Dorfen führt. Und ebenfalls hinter einer uneinsehbaren Kurve. Man werde sich erkundigen, warum das in Isen möglich sei und in Dorfen nicht.

Zum Abschluss sagte Grundner, es habe bislang zwar "brenzlige Situationen", aber keine "schwerwiegenden Unfälle" gegeben. Er werde sich die einzelnen Punkte noch einmal anschauen, aber er werde nichts versprechen.

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