1250 Jahre Dorfen:"Hoffnungsvoll und lebensbejahend"

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Die Chorproben finden im Pfarrsaal auf dem Ruprechtsberg statt, die Aufführung ist in der Dreifachturnhalle des Schulzentrums. (Foto: Stephan Görlich)

Fünf Dorfener Chöre bringen zusammen mit einem großen Symphonieorchester das Oratorium "Paulus" von Felix Mendelssohn-Bartholdy zur Aufführung. Insgesamt beteiligen sich rund 200 Sängerinnen und Musiker an dem Großereignis.

Von Florian Tempel, Dorfen

Im Dorfener Jubiläumsjahr war so viel los, mancher glaubt deshalb, es wäre schon vorbei. Doch ein Großereignis steht noch bevor. Lydia Ulrich-Riedl und Ernst Bartmann haben mit ihren Sängerinnen und Sängern "Paulus" von Felix Mendelssohn-Bartholdy einstudiert. Als großes Gemeinschaftsprojekt bringen fünf Chöre und ein symphonisches Orchester, insgesamt etwa 200 Mitwirkende, eines der großartigsten Oratorien des 19. Jahrhunderts zur Aufführung. Schon Robert Schumann war begeistert und bezeichnete es als "meisterliches Spiel" und "Juwel der Gegenwart".

Das Oratorium beschreibt in zwei Teilen das Leben des Apostels Paulus, des bedeutendsten Missionars des Urchristentums. Im ersten Part geht es um seinen Werdegang vom Saulus zum Paulus: wie er die Verfolgung der ersten Christen in Jerusalem und die Steinigung des ersten Märtyrers Stephanus erlebt sowie seine Bekehrung zum Christentum durch das Damaskuserlebnis. Der zweite Teil erzählt von seiner Arbeit als Missionar, seinen weiten Reisen und von den damit verbundenen Gefahren.

Ernst Bartmann und Lydia Ulrich-Riedl haben das Werk Anfang des Jahres mit Bedacht als Beitrag der Chöre zum Festjahr "1250 Jahre Dorfen" ausgewählt. Etwa alle fünf Jahre nehmen sich die Dorfener Sängerinnen und Sänger ein großes Werk vor. 2009 wurde mit dem Oratorium "Elias" von Mendelssohn-Bartholdy der Anfang gemacht. Danach gab man die 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven und zuletzt das Requiem von Giuseppe Verdi. Die Aufführungen fanden stets, wie auch jetzt wieder, in der Dreifachturnhalle des Schulzentrums statt. Mitwirkende sind neben dem Kirchenchor, der Chor Lyrico Vocale, der Männerchor Dorfen, der Jugendchor sowie der Kinderchor Singsterne.

Für die Mitwirkenden sind es bleibende Erfahrungen. "Viele erinnern sich noch gerne und intensiv an den Elias", sagt Lydia Ulrich-Riedl, "denn es macht unheimlich viel Spaß, mit so vielen zu singen". Und einige, die in ihrer Zeit im Kinder- oder Jugendchor dabei waren, singen heute als Mitglieder einer der Erwachsenenchöre. Das Ganze ist aber auch eine durchaus herausfordernde und anstrengende Angelegenheit. Die Proben haben gleich nach der Premiere des "Faust" begonnen, bei dem auch sehr viele Chormitglieder mitgemacht haben. Nachdem die Chöre zunächst einzeln geprobt haben, folgte die Zusammenführung.

Wie für den "Faust" gab es, wenn auch in geringem Umfang, eine großzügige Zuwendung aus dem Kulturfonds Bayern. Zudem machen weitere Sponsoren aus Dorfen und Umgebung die Aufführung möglich. Das Orchester ist mit etwa 40 Profis besetzt. Ernst Bartmann ist sich sicher, dass es wieder ein Erlebnis für alle wird. Auch und gerade weil Mendelssohns Musik "so positiv, hoffnungsvoll und lebensbejahend" sei.

Paulus-Oratorium , Samstag, 25. November, 19 Uhr, Sonntag, 26. November, 16 Uhr, Dreifachturnhalle des Schulzentrums Dorfen, Vorverkauf auf www.diginights.com .

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