Mit Schwung über die Isar: Zwischen der Reichenbach- und Wittelsbacherbrücke könnte eine neue Brücke entsehen, die die Au und die Isarvorstadt künftig verbindet. Ein Architekturwettbewerb für den sogenannten Klenzesteg hat nun zwei Sieger hervorgebracht: Beide Konzepte würden auf gut 150 Meter über die Isar führen.
Der Brückenentwurf der Münchner Architekturfirma hoe architects wird zur Flußmitte breiter - Platz zum Verweilen. Der Jury gefiel allerdings nicht, dass die Brücke aus Edelstahl gebaut werden soll, sie wünscht sich ein billigeres Baumaterial. Auf gut fünf Millionen Euro schätzte das Baureferat das Projekt vor einem Jahr.
Seit drei Jahrzehnten diskutiert die Stadt bereits über den Bau der Brücke. Sie würde den Bewohnern im Gärtnerplatzviertel ermöglichen, zu Fuß oder mit dem Fahrrad in die Isarauen am anderen Flussufer zu gelangen, ohne die verkehrsreichen Reichenbach- und Wittelsbacherbrücke zu benutzen.
Der zweite Siegerentwurf stammt von Christoph Mayr, Oliver Englhardt und Klaus Loenhart. Die Brücke hätte einen Holzbohlenbelag und sei deshalb im Unterhalt günstiger. Doch auch mit diesem Entwurf war die Jury nicht ganz zufrieden: Die Höhe des Stegs sei "stellenweise sehr präsent". Und auch hier sind ihr die Herstellungskosten noch zu hoch.
Beide Siegerentwürfe müssen nun noch von den Architekten überarbeitet werden, bevor der Stadtrat abstimmt. Ob es überhaupt zu einer Realisierung des Klenzestegs kommt, wird sich möglicherweise erst nach der Kommunalwahl entscheiden. Wird der Steg gebaut, würden künftig 27 Brücken in München über die Isar führen. Die Entwürfe der Wettbewerbsteilnehmer werden vom 8. bis 22. November im Technischen Rathaus (Friedensstraße 40) wochentags von 8 bis 20 Uhr ausgestellt.