Vaterstetten:Neuer Standort für Polizeistation

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Auf das Provisorium folgt ein Provisorium: Vaterstettener Beamte sollen weiter in Containern arbeiten, aber woanders.

Barbara Mooser

Im Sommer ist es brüllend heiß, im Winter eher kalt, außerdem sieht man den Containern der Polizeistation Vaterstetten langsam wirklich an, dass sie nun schon 22 Jahre auf dem Buckel haben. Umkleiden und ausreichend Sanitärräume für Polizistinnen gibt es ebenfalls nicht. "Das man es so nicht lassen kann, wie es ist, das steht mal fest", sagt Oliver Platzer, Sprecher des Bayerischen Innenministeriums. Inzwischen gibt es konkrete Pläne, wie es mit der Polizeistation Vaterstetten weitergehen könnte: Zur Debatte stehen zwei Standorte, einer beim Mehrgenerationenhaus, der andere in der Verdistraße in der Nähe des Rettungszentrums.

Die Verhandlungen über die Neuerrichtung der Polizeistation führt die "Immobilien Freistaat Bayern" mit der Gemeinde, die beide Areale angeboten hat. "Die Prüfungen sind noch im Gange", erläutert Geschäftsführer Dieter Knauer. Man arbeite gemeinsam mit den Fachleuten aus der Vaterstettener Bauverwaltung daran. Wann eine Entscheidung über den Standort zu erwarten ist, steht noch nicht fest. Klar sei bereits, dass die Polizeibeamten auch künftig in Containern arbeiten werden. "Aber natürlich in einer Lösung mit einer besseren Funktionalität, mit Polizeihof und Garagen", unterstreicht Knauer. Ein festes Bauwerk, das mehr als ein paar Jahrzehnte Bestand hat, ist derzeit nicht geplant. "Momentan wird das Konzept mit den neuen Containern verfolgt", so Knauer.

Dass die Lösung mit den Containern in der Möschenfelder Straße nicht dauerhaft sein kann, ist eigentlich seit Jahren klar: Zu eng, zu klein, zu alt sind die sechs Module. "Sie entsprechen nicht den Voraussetzungen, die wir erwarten", so der Ministeriumssprecher. Bisher hatte man gehofft, das Problem im Rahmen der Neugestaltung des Ortszentrums lösen zu können. Da sich hier allerdings keine schnelle Entscheidung abzeichnet, haben sich die Verantwortlichen jetzt auf die Suche nach Alternativen gemacht.

Welchem der jetzt ins Spiel gebrachten Standorte der Vorzug gegeben werden soll, darüber gebe es "geteilte Meinungen" innerhalb des Gemeinderats, räumt Zweiter Bürgermeister Martin Wagner (CSU) ein. Er selbst würde den Standort in der Nähe des Rathauses bevorzugen. Denn in der Gemeindeverwaltung gingen so viele Klagen und Beschwerden ein, für die die Mitarbeiter dort nicht zuständig seien - wohl aber die Polizei. Hier könnten kurze Wege daher sinnvoll sein, so Wagner. Außerdem gebe es genügend Platz. Zwar würden wohl einige Parkplätze wegfallen, aber der Bedarf würde immer noch gedeckt.

Allerdings gebe es auch für den Standort in der Nähe von Feuerwehr und BRK gute Argumente - etwa die zentralere Lage. Überrascht habe ihn, sagt Wagner, dass erneut eine Containerlösung für die Polizei angestrebt werde. Er sei bisher davon ausgegangen, dass jetzt doch ein dauerhaftes Gebäude errichtet werde. Die Voraussetzungen für ein festes Bauwerk würden jedenfalls an beiden möglichen Standorten erfüllt.

© SZ vom 31.12.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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