Vaterstetten: Mehrgenerationenhaus:Kahlschlag befürchtet

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Es ist das einzige seiner Art im Landkreis: das Mehrgenerationenhaus in Vaterstetten. Doch jetzt droht dem Projekt das Aus.

Lars Brunckhorst

Ob Krabbelgruppe, Jugendklub oder Seniorentreff - das Mehrgenerationenhaus in Vaterstetten hat sich seit seiner Gründung 2007 zu einer festen Größe in der Gemeinde entwickelt. Doch jetzt droht der einzigen Einrichtung dieser Art im Landkreis das Aus: Spätestens 2011 endet die Förderung durch das Bundesfamilienministerium. 40.000 Euro hat die Behörde seit drei Jahren jährlich für Miete und Personalkosten gegeben, nach längstens fünf Jahren, also Ende 2011, ist jedoch Schluss. Vaterstetten allein aber kann und will die Kosten nicht tragen.

Das Mehrgenerationenhaus in Vaterstetten steht vor dem Aus - weil die Finanzierung des Bundes endet. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

"Die Kommune wird den Bundesanteil angesichts der finanziellen Entwicklung nicht übernehmen." Das betonte Bürgermeister Robert Niedergesäß (CSU) am Mittwochvormittag an Ort und Stelle. Er tat es aus gegebenem Anlass: Ebersbergs CSU-Bundestagsabgeordneter Max Lehmer hatte seine Parteifreundin und Kollegin Dorothee Bär nach Vaterstetten eingeladen, um sie für die Situation des Mehrgenerationenhauses zu sensibilisieren. Die 32-Jährige ist Vorsitzende der Arbeitsgruppe Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Bundestag, der sich im Herbst mit der Fortführung der rund 500 Mehrgenerationenhäuser in Deutschland befassen wird.

Die Bundestagsabgeordnete, die zugleich stellvertretende Generalsekretärin der CSU ist, konnte zwar keine Zusage mit nach Vaterstetten bringen, aber sie machte der Gemeinde und insbesondere den Aktiven des Hauses zumindest Hoffnung. "Man kann nicht fünf Jahre hervorragende Arbeit mit einem Kahlschlag beenden", so Bärs persönliche Meinung. Das gelte vor allem für das Haus in Vaterstetten, das sie als "Sonderfall" bezeichnete.

Immerhin unterstützt die Gemeinde ihr Mehrgenerationenhaus mit 60.000 Euro im Jahr - bundesweit angeblich ein Spitzenbetrag. Bär räumte aber auch ein, dass Mehrgenerationenhäuser durch den Wechsel an der Spitze des Bundesfamilienministeriums dort nicht mehr den gleichen Rang genössen. "Das war ein Projekt von Ursula von der Leyen." Denkbar ist nach den Worten der CSU-Generalsekretärin, dass der Freistaat von 2012 an einspringt, wenn auch nicht in der Höhe wie Niedersachsen. Das ebenfalls unionsgeführte Land will seine Mehrgenerationenhäuser angeblich zu 100 Prozent übernehmen.

Was Ebersbergs CSU-Landtagsabgeordnete Stewens zur Zukunft des Mehrgenerationenhauses sagt, lesen Sie in Ihrer Süddeutschen Zeitung Ebersberg vom 29.7.2010.

© SZ vom 29.07.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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