Streit um Windpark im Ebersberger Forst:Keine Chance für Kompromiss

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Landratsamt gibt Hoffnung auf,die Gegner des Projekts überzeugen zu können.

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Das Landratsamt Ebersberg hält ungeachtet der neuesten Erklärungen der Windpark-Gegner an dem mit den betroffenen Gemeinden vereinbarten Fahrplan für eine Entscheidung fest. Die für Ende Oktober geplante Exkursion zu einem Windpark und die anschließende Informationsveranstaltung seien nach wie vor notwendig, um die Bevölkerung davon zu überzeugen, dass die Beeinträchtigungen durch die geplanten sechs Windräder im Forst nicht so groß seien wie befürchtet, sagte Norbert Neugebauer, der Büroleiter von Landrat Gottlieb Fauth (CSU), am Dienstag vor der Presse. Daran ändere auch der Umstand nichts, dass sich die Bürgerinitiative Gegenwind und die Schutzgemeinschaft Ebersberger Forst mittlerweile gegen jeglichen Standort im Forst ausgesprochen haben (die SZ berichtete). "Wir lassen uns davon nicht abschrecken", sagte Neugebauer.

Hoffnungen auf einen Konsens mit den Windpark-Gegnern hat der Beamte, der im Landratsamt das Thema Windpark koordiniert und auch Mitglied des Arbeitskreises zur Förderung der Bürgerakzeptanz der Windenergie ist, allerdings nicht mehr: "Überzeugen werden wir die Bürgerinitiative wohl nicht mehr", so Neugebauer, der auch anderen Bemühungen um einen Kompromiss keine Chancen mehr einräumt. So würden Vorschläge, die Windräder tiefer im Forst zu errichten, wie sie aus Reihen der CSU vorgebracht werden, nach seiner Überzeugung bei den Gegnern "nicht fruchten". Mehr noch: "Dies wird die Diskussion nicht unbedingt vereinfachen", übt Neugebauer sogar indirekt Kritik an solchen Vorschlägen.

Auch der Landrat betonte am Dienstag, an dem vom Umweltausschuss des Kreistags vorgegebenen Weg festhalten zu wollen: "Wenn die Gemeinden einverstanden sind und eine einjährige Windmessung erfolgreich verläuft, werden die Windräder gebaut", sagte Fauth. Weil im Kreis in den nächsten Jahren mindestens 16 Windräder entstehen sollen, befürwortet der Landrat auch die Ausweisung sogenannter Konzentrationsflächen, wie sie am Dienstag im Anzinger Gemeinderat diskutiert wurden. Eine mögliche Koordination seitens des Landratsamts bezeichnete Fauth allerdings angesichts der Zahl von 21 Kommunen im Landkreis als schwierig. Er gehe jedoch davon aus, dass diese Frage bei der nächsten Sitzung des Regionalen Planungsverbands erörtert werde.

© SZ vom 07.09.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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