Der eine verschenkt traditionell selbst gestrickte Schafwollpullover - und sorgt damit bei den Empfängern für gemischte Gefühle, die andere wurde als Veganerin schon mal mit einem Metzgerei-Abo bedacht ... Die SZ Ebersberg hat für ihre Serie "Kuriose Geschenke" Menschen aus dem Landkreis nach ihren Erfahrungen mit unerwarteten Gaben gefragt.
Der Wert von so ziemlich allem richtet sich nach einem einfachen Prinzip: Angebot und Nachfrage. So verhält es sich auch bei Geschenken, weswegen auch Dinge, die wir heute für selbstverständlich nehmen, einmal einen besonderen Platz im Herzen eingenommen haben können - oder im Magen.
Auftritt Josef Huber, Kreisheimatpfleger, Sohn einer Mutter, die in seiner Kindheit in den 1960er Jahren gerne Ananaskuchen zum Geburtstag buk. "Wir haben immer schon Stücke aus der Dose stibitzt, bevor der Kuchen fertig war", erinnert sich Huber. Schließlich war eine Ananas damals etwas ganz Besonderes.
Doch auch andere kulinarische Köstlichkeiten waren Mangelware: Bismarckheringe etwa, Rollmöpse aus der Dose oder auch Kokosnüsse. Das Angebot war gering, die Nachfrage dementsprechend groß. Verschärft wurde die Situation noch durch den Bruder, mit dem alles geteilt werden musste.
Der Ausweg: "Ich habe mir dann zu Weihnachten oder zum Geburtstag eine Dose Ananas oder Rollmöpse gewünscht, die ich mit niemandem teilen muss." Nicht zu teilen, macht ja auch am meisten Spaß. Wobei die Kokosnuss, die dann einmal unter dem Baum lag, doch in der Mitte gespalten werden musste.
"Dieses Jahr habe ich mir von meiner Frau auch eine Dose Ananas gewünscht, die ich nicht teilen muss", so Huber. Hoffentlich verstand sie das jedoch als den Witz, der es war. Schließlich mag er diese Spezialitäten zwar heute auch noch. "Aber lieber frisch, sonst schmeckt es so nach Blech."