Moosacher Gotteshaus:Kirche im Dornröschenschlaf

Eigentlich war die Kirche St. Bartholomäus in Moosach schon 1778 fertig. Dass das 200. Weihejubiläum erst jetzt gefeiert werden kann, liegt an historischen Wirrungen.

Die Pfarrkirche St. Bartholomäus in Moosach liegt zwar zentral im Ort, wird aber dennoch etwas überstrahlt von der nicht weit entfernten, hübschen und wunderbar idyllisch gelegenen Wallfahrtskirche Maria Altenburg. Dafür hat St. Bartholomäus sicher die kuriosere Geschichte zu bieten: Die Kirche wurde nämlich bereits im Jahr 1778 fertig gestellt - die offizielle Einweihung des Gotteshauses ließ dann aber noch 45 Jahre auf sich warten.

Ursache waren wohl zeitgeschichtliche Ereignisse, wie Pfarrer Egino Puff sagt, wobei die Gründe für die Verzögerung in den ersten Jahren nach dem Kirchenbau weniger klar sind als die in den späteren Jahren. Denn mit der Säkularisation kam die Aufhebung der Bistümer, es gab keine residierenden Bischöfe mehr, so dass Kircheneinweihungen nicht stattfinden konnten. Erst mit der Wiedereinrichtung der Bistümer seien wieder Bischöfe ins Amt gekommen, die auch die entsprechenden Weihehandlungen vollziehen konnten, erläutert der Pfarrer. Am 19. August 1823 reiste endlich Erzbischof Lothar Anselm Freiherr von Gebsattel nach Moosach, um die Weihe der schon nicht mehr ganz nagelneuen Pfarrkirche vorzunehmen.

Generalvikar Christoph Klingan wird den Festgottesdienst zelebrieren. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Gefeiert wird das Weihejubiläum an diesem Wochenende. Am Samstag, 19. August, dem Jubiläumstag, wird um 19 Uhr in der Kirche eine feierliche Vesper zelebriert. Am Sonntag, 20. August, um 10 Uhr folgt dann der große Festgottesdienst mit Generalvikar Christoph Klingan und anschließendem Weißwurstfrühschoppen am Pfarrheim. Im November wird dann das Jubiläum noch in einer Ausstellung des Dorfarchivs beleuchtet.

© SZ/moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusTabor-WG in Moosach
:"Sie mussten nicht resozialisiert werden, sondern erst einmal sozialisiert"

Vor 30 Jahren gründete Ingrid Trischler einen Verein, der ehemaligen Strafgefangenen mehr als eine kurze Bleibe bieten will. Zum Jubiläum erzählen sie und ihr Mann Norbert im Gespräch mit der SZ von Tätern , die auch immer Opfer sind, und durchaus grenzwertigen Erfahrungen.

Interview von Franziska Langhammer

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: