Millionenkauf:Deal mit Sparkassenbau: Landkreis Ebersberg im Schwarzbuch

Das ehemalige Sparkassengebäude in Ebersberg gibt seit Jahren Anlass für Diskussionen. (Foto: Christian Endt, Fotografie & Lic)

Weil die Sanierungskosten von 2,6 auf 20 Millionen Euro steigen würden meldet sich nun der Bund der Steuerzahler.

Von Barbara Mooser, Ebersberg

Der Landkreis Ebersberg ist mit seinem Kauf des Sparkassengebäudes im aktuellen Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler gelandet. Hintergrund ist die Tatsache, dass die Sanierung des Gebäudes, das der Kreis 2017 für 12,1 Millionen Euro gekauft hatte, um es als Landratsamts-Dependance umzubauen, die ursprünglich kalkulierten Kosten um ein Vielfaches übersteigen würde.

Denn eigentlich war man davon ausgegangen, das Gebäude mit nur 2,6 Millionen Euro von der Bank zur Behörde umbauen zu können. Bei genauer Betrachtung zeigte sich jedoch, dass mit dem Brandschutz einiges im Argen liegt und auch Altlasten entsorgt werden müssten. Neueren Berechnungen zufolge lägen die Sanierungskosten bei um die 20 Millionen Euro - derzeit wird deshalb geprüft, ob ein Umzug überhaupt noch eine Option ist oder ob der Kreis das Gebäude lieber weiterverkaufen und seine Platznot anders lösen sollte.

Landrat Robert Niedergesäß (CSU) selbst sagt, dass der Kauf dem Landkreis dennoch keinen Schaden gebracht hat: Derzeit liege ihm ein schriftliches Kaufangebot in Höhe von 17 Millionen Euro für das Gebäude vor. Der Interessent würde auf dem Areal Wohnungen bauen wollen, das Baurecht müsste erst noch geschaffen werden.

Das Urteil des Steuerzahlerbunds: "Selbst wenn es dem Landkreis Ebersberg gelingen sollte, das alte Sparkassengebäude ohne Verlust an den Mann zu bringen, fehlen derzeit immer noch die dringend benötigten Büroflächen für die Mitarbeiter der Landkreisverwaltung. Hoffentlich hat der Landkreis Ebersberg aus dem Kauf seine Lehre gezogen und lässt künftig vor Grundstückskäufen mehr Vorsicht walten."

© SZ vom 30.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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