Poing:Dreijährige im Zug vergessen

Da ist sogar die Polizei fassungslos: Bei einem Kindergartenausflug haben die Erzieherinnen ein kleines Mädchen einfach in der Bahn vergessen.

Christian Hufnagel

Auch am Tag danach ist der Poinger Polizist noch fassungslos. Strafrechtlich sei zwar "nichts Relevantes" vorgefallen, räumt er gegenüber der SZ ein. Aber dass die Erzieherinnen nicht einmal bemerkt haben, dass ihnen ein kleines Kind verloren gegangen ist, das erstaunt ihn schon: "Da ist ganz schön etwas schief gelaufen."

In der S2 Richtung Erding war das dreijährige Mädchen von ihren Erzieherinnen vergessen worden. (Foto: sz.sonstige)

Am vergangenen Montag hatte sich eine Kindergartengruppe, die aus dem Münchner Stadtbezirk Aubing-Lochausen-Langwied gekommen sein soll, mit der S-Bahn auf den Weg in den Wildpark nach Poing gemacht. Doch beim Aussteigen am Bahnhof wurde ein dreijähriges Mädchen übersehen.

Ein Mitreisender wurde auf das Mädchen aufmerksam, stieg mit ihm beim nächsten Halt in Markt Schwaben aus und verständigte die Poinger Polizei. Das Mädchen sei sehr verschüchtert gewesen, so der Streifenbeamte, und habe nur das Wort "Poing" herausgebracht. Das ließ die Polizisten auf den Gedanken kommen, es gehöre einer Kindergartengruppe an, die zu dem beliebten Ausflugsort unterwegs ist.

Eine gute Intuition: Die Streifenbeamten trafen in Poing tatsächlich auf eine kleine Schar Kinder mit drei Betreuerinnen. Sie stoppten ihren Wagen, öffneten die Tür und ernteten Erstaunen: "Die gehört ja zu uns", haben die Begleiterinnen laut dem Beamten ausgerufen. Erst da hätten sie erkannt, dass das Mädchen der Gruppe abhanden gekommen war - eine halbe Stunde nach dem Ausstieg am Poinger Bahnhof. Über den Vorfall hat die Polizei den Kindergarten wie auch die Eltern des Mädchens informiert.

© SZ vom 16.06.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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