Pliening/Kirchheim:Weißrusslandhilfe sammelt Spenden

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Von Alexandra Leuthner, Pliening/Kirchheim

Alle zwei Jahre fährt Stefan Seizl nach Weißrussland und schaut sich an, was aus den Spenden geworden ist, die vom Wertstoffhof Kirchheim-Hausen alljährlich in Richtung Osten transportiert werden. An diesem Samstag, 25. März, fahren die großen Transportlaster wieder beim Wertstoffhof vor, und wer Brauchbares abzugeben hat, kann es zwischen 8.30 Uhr und 15 Uhr vorbeibringen. "Am liebsten verpackt in Kartons", sagt Seizl, was mal eben in Plastiktüten gesteckt wird, so die Erfahrung, sei oft nicht zu gebrauchen.

Seizl, in Landsham zu Hause, hat die Leitung der privaten Hilfsorganisation vor sieben Jahren übernommen. Gegründet hat sie vor zwei Jahrzehnten der Kirchheimer Frank Büchel. Seither sind die Kontakte zwischen der katholischen Kirche St. Andreas in Kirchheim, die auch für Landsham zuständig ist, und den vier Pfarreien in Weißrussland, wo die Hilfsgüter hingeliefert werden, stetig gewachsen. Die Lkw passieren zunächst den deutschen Zoll und jenen in ihren Bestimmungsorten. Ihre Güter werden dann in den Pfarreien von freiwilligen Helfern sortiert und an Kleiderstationen, Krankenhäuser und Kinderheime verteilt. "Die Schere zwischen Arm und Reich in Weißrussland klafft weit auseinander", erzählt Seizl. Wer in Polen, Russland oder den baltischen Staaten Arbeit finde, dem gehe es relativ gut, "der kann sich dann schon mal ein Auto leisten." Doch gebe es viele Menschen, die auf die Hilfen der Pfarreien angewiesen seien. Besonders betroffen seien Kinder, viele von ihnen verwaist, oder in Heimen untergebracht, weil die Eltern alkoholkrank seien. Schlimm sei auch die Lage für alte Menschen in vielen Krankenhäusern. "Wenn keine Windeln für sie da sind", so Seizl, "dann gibt es eben Lumpen und Papier." Daher beteiligen sich seit Jahren die Firmen Urzinger und Hartmann mit Spenden: Dutzende Paletten mit Krankenhauskleidung und Inkontinenzartikeln liegen schon für den Transport bereit. Für den Samstag erwartet Seizl etwa 1000 private Spender beim Kirchheimer Wertstoffhof. Gesammelt werden Kleidung und Wäsche, Kuscheltiere, Kinderbetten, Schuhe, Töpfe und Geschirr, Elektrogeräte - außer Kühlschränken und Fernsehgeräten-, Sportartikel, Rollstühle, Rollatoren, Werkzeug und Büroartikel. Für jeden Karton bitte die Organisation um eine Spende von zehn Euro, um Transport und Sortierhelfer in Weißrussland zu bezahlen. Jeder Spender bekommt eine Spendenquittung und einen Rechenschaftsbericht.

© SZ vom 24.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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