Pliening und Forstinning:Stefaniritt und Pferdesegnung

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Reiterinnen und Reiter sowie Gespannführer haben in den nächsten Wochen gleich zweimal die Gelegenheit, ihre Pferde segnen zu lassen: am zweiten Weihnachtsfeiertag beim Stefaniritt in Landsham und am Silvestertag in Forstinning.

Beim Stefaniritt werden traditionell am Stefanitag, 26. Dezember, die Pferde gesegnet. Die Pferde werden dazu - schön herausgeputzt - durch das Dorf und an der Kirche vorbeigeführt. Dreimal wird an der Friedhofsmauer vorbeigeritten, wo die Geistlichkeit mit Weihwasser und Segen auf sie wartet. Für Tiere und Reiter werden Schutz und Gesundheit vom heiligen Stephanus erbeten.

Die Gäste müssen auch nicht hungrig oder durstig nach Hause gehen. Zum Trinken gibt es Glühwein, Kinderpunsch und Heiße Oma, zum Essen Würstl. Der Stefaniritt schließt sich an den Gottesdienst um 10 Uhr in der St. Stephanus-Kirche in Landsham an. Die Pferdesegnung beginnt gegen 11.15 Uhr.

Der heilige Stephanus bekehrte als Märtyrer und erster Diakon der Kirche viele Menschen zum Christentum. Die Landshamer Kirche ist diesem Heiligen geweiht. Der Märtyrer gilt auch als Schutzpatron für die Pferde. Die Landshamer und die Pferde sind schon lange verbunden. Vor vielen Jahren hat ein Bauer als Dank für die Heilung seines kranken Pferdes eine Pferdefigur aus Wachs gestiftet, das noch heute in der Landshamer Kirche zu sehen ist: das sogenannte "Landshamer Rössl". Daher wird es beim Stefaniritt auch kleine Wachspferde als Festzeichen geben.

In Forstinning findet die Andacht und Segnung der Pferde am Silvestertag um 13.30 Uhr am Maibaum statt, danach ziehen Reiter und Kutschen durch den Ort. Zur anschließenden Bewirtung laden Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung vor dem Rupert-Mayer-Haus ein.

Die katholische Pfarrkirche Mariä Heimsuchung von Forstinning hat den heiligen Papst Silvester I. als zweiten Patron. Silvester I. wird heute noch als Schutzheiliger für Vieh und Haustiere verehrt. Im Jahre 1638 wurde in Forstinning eine Silvesterbruderschaft gegründet, die über Jahrhunderte hinweg große überregionale Bedeutung hatte.

Die Pferdesegnung am Patrozinium des Heiligen Silvester hat in Forstinning eine uralte Tradition, sie musste aber Mitte der fünfziger Jahre mangels Beteiligung eingestellt werden. Es gab zu dieser Zeit kaum noch Arbeitspferde und noch keine Freizeit- und Sportpferde. Im Jahre 1988 wurde die Tradition vom Pfarrgemeinderat neu belebt.

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