Nachmittagsbetreuung in Ebersberg:Satz mit X

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Zwischen Glonn und Grafing kommt es immer wieder zu Unfällen mit Schulbussen (Symbolbild). (Foto: Christian Endt)

Zusätzlicher Transportdienst für Hortkinder in Ebersberg wird abgelehnt.

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Bringt man Grundschulkindern den Gebrauch des Buchstaben X nahe, kommt meist das Taxi zum Einsatz. Dies ist auch gelegentlich der Fall, wollen die Kinder zwischen Schule und Nachmittagsbetreuung wechseln. Bei der Frage, ob das künftig auf Kosten der Stadt Ebersberg erfolgen soll, gab es nun aber im Umwelt-, Sozial- und Kulturausschuss auch einen Satz mit X: War wohl nix.

Hintergrund ist, dass es in Ebersberg mehrere Schulen und mehrere Möglichkeiten der Nachmittagsbetreuung gibt, wie Michael Neumeier vom Amt für Familie und Kultur nun erläuterte. So könnten Kinder, die in Oberndorf zur Schule gehen, bei Bedarf die Betreuung im Hort Frauenneuharting nutzen. Denn die Oberndorfer und Frauenneuhartinger Schulen bilden einen Verbund. Deshalb gehen in Oberndorf auch Kinder aus Frauenneuharting in die Schule, weshalb mittags ohnehin ein Bus Richtung Frauenneuharting unterwegs sei. Die Hortkinder könnten dort aufgrund freier Busplätze sozusagen "gratis" mitfahren, sagte Neumeier. Ein ähnliches Arrangement können auch Kinder der Grund- und Mittelschule Ebersberg nutzen, welche den Waldhort besuchen. "Diese können kulanterweise mit dem Bus der Firma Reiser mitfahren, welcher im Anschluss seiner Schulbusfahrt sowieso zurück in die ,Bushalle' in der Anzinger Siedlung fährt", so die Verwaltung weiter.

Im Ausschuss fürchtet man den Präzedenzfall

Nun gibt es aber auch Kinder, die in Oberndorf zur Schule gehen, danach aber den Waldhort in Ebersberg besuchen. Diese Beförderung müssten dann die Eltern übernehmen, mit dem Taxi kostet die Fahrt Oberdorf-Ebersberg laut Verwaltung 15 Euro. Dieses Geld müssen die Eltern selbst bezahlen, die Kosten werden durch die Stadt nicht übernommen, es gebe auch keinen Rechtsanspruch dafür, wie er beispielsweise bei Schulbusfahrten besteht.

Allerdings gebe es immer wieder Anfragen von Eltern, ob die Stadt die Fahrtkosten von der Oberndorfer Schule zum Ebersberger Waldhort übernehmen könne, so Neumeier. Seitens der Verwaltung ist man in der Beziehung indes eher zurückhaltend, denn dies könnte ziemlich teuer werden: "Sollte die Stadt diese Kosten im Rahmen einer freiwilligen Leistung übernehmen, müsste dies für alle Hortkinder gelten. Voraussichtlich würden dadurch erhebliche Mehrkosten entstehen. Um keinen Präzedenzfall zu schaffen, wurden bisher alle Anfragen auf Kostenerstattung aufgrund des fehlenden Rechtsanspruches abgelehnt."

Genau dies tat nun auch der zuständige Stadtratsausschuss und zwar einstimmig. Viel Diskussionsbedarf gab es bei dem Thema nicht, Martin Schedo (CSU) verwies wie die Verwaltung auf den Präzedenzfall, den man schaffe, würde man hier einen freiwilligen Zuschuss einführen. Vor einem solchen warnte auch Stefan Mühlfenzl (SPD) und sprach sich gegen eine neue freiwillige Leistung aus. Diese könnte nämlich dazu führen, dass die Stadt am Ende auch Fahrten zu Einrichtungen in anderen Gemeinden übernehmen müsse.

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