Corona-Krise:Wenige Test-Verweigerer

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Seit Anfang dieser Woche gibt es Schnelltests auch in den Schulen, die Anwendung läuft laut Schulamt weitgehend unproblematisch. (Foto: Christian Endt)

Das Schulamt zieht nach den ersten Tagen mit dem neuen Prozedere eine positive Bilanz.

In den Grund- und Mittelschulen im Landkreis läuft es mit den Corona-Tests vor Schulbeginn gut: Diese erste Zwischenbilanz zieht Schulamtsleiterin Sigrid Binder. Nur drei Prozent der Schülerinnen und Schüler nahmen demnach in den ersten beiden Tagen am Wechselunterricht nicht teil, weil ihre Eltern dies verweigerten. "Die Begründungen reichten von Angst vor dem Vorgang an sich, gesundheitliche Gefährdung des Kindes durch die Stäbchen, Verärgerung über die Regelung, dass die Selbsttests nicht zu Hause stattfinden können bis zu massiven Beschwerden von Anhängern der Querdenkerbewegung. Diese Eltern hatten auch bereits bei der Einführung der Maskenpflicht massiv widersprochen", so die Schulamtsleiterin.

Bis auf neun wurden diese Kinder gar nicht erst in die Schule geschickt, teilweise wurde bereits vor dem Montag eine Befreiung vom Unterricht aufgrund der Besorgnis der Eltern beantragt. Diese Möglichkeit sei derzeit bis auf Weiteres möglich, erläutert Binder. Die neun Kinder wurden von den Eltern wieder mit nach Hause genommen oder in der Schule abgeholt, wenn sie alleine gekommen waren. Die Kinder, die nicht am Präsenzunterricht teilnehmen, haben allerdings deshalb nicht frei. Für sie läuft dann alles so wie bei generellem Distanzunterricht. Unterrichtsmaterial kann abgeholt werden, auch die erledigen Aufgaben können wieder an der Schule abgegeben werden. Außerdem können die Kinder und Jugendlichen am Distanzunterricht der jeweiligen Wechselgruppe teilnehmen oder werden in Videokonferenzen der Lehrkräfte über Teams eingebunden. Für die Lehrkräfte, auch das verschweigt Binder nicht, bedeutet das allerdings zusätzlichen Aufwand, schließlich handelt es sich neben den beiden Gruppen im Wechselunterricht um eine dritte Gruppe, die permanent in Distanz zu betreuen ist.

Nur zwei Prozent der Schülerinnen und Schüler kamen laut Binder in den ersten beiden Tagen mit negativen Schnell- beziehungsweise PCR-Tests in die Schule - vorwiegend mit dem Argument der Eltern, dass sie die Testung in der Schule nicht möchten. "Die Einschätzung der Schulleitungen nach ersten Elternrückmeldungen ist hier, dass diese Gruppe kleiner werden wird und manche Eltern dann doch in der Schule testen lassen", erläutert die Schulamtsleiterin.

Der Umgang mit den Selbsttests werde durchgängig von allen Schulleitungen als einfach und unspektakulär beschrieben. Viele Lehrkräfte hätten bereits spielerisch vor allem mit den Kindern der ersten und zweiten Klassen die Testung vor den Osterferien eingeübt. Auch sei die Unterstützung durch Ehrenamtliche gut genutzt worden, so Binder, ebenfalls wie verschiedene Videos. Die Handhabung der Test einer Firma sei für kleine Kinder leichter als die eines anderen Herstellers, jedoch kamen alle insgesamt gut zurecht. Ab Jahrgangsstufe drei hätten die Kinder das Verfahren ohnehin völlig problemlos bewältigt.

Die Expertin im Schulamt ist nach eigenen Angaben, "der festen Überzeugung, dass sich die Selbsttestungen in Kürze sehr gut einspielen werden und damit auch weniger Zeit am Unterrichtsbeginn dafür verwendet werden muss". Nachdem in den zwei ersten Tagen bereits fünf Selbsttests positiv anschlugen, könne die "Sinnhaftigkeit dieser Testung nicht mehr in Frage gestellt werden", so Binder. Bei vier Test lief am Mittwochabend noch die Verifizierung über PCR-Test, bei einem war die positive Infektion bereits bestätigt. "Meine Hoffnung auf einen geregelten Unterrichtsbetrieb in Präsenz beruht auf diesem Testverfahren", unterstreicht die Chefin des Schulamts.

© SZ vom 16.04.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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