Corona im Landkreis Ebersberg:Freie Termine im Impfzentrum

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Das Vakzin von Astra Zeneca wurde beim großen Impftag im Mai verwendet. Für den zweiten Impftag muss nun umdisponiert werden. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Die Warteliste ist abgearbeitet. Wer sich gegen Corona schützen möchte, sollte sich schnell im Portal des Freistaats registrieren. Auch für den Impftag am 10. Juli gibt es Hoffnung.

Von Barbara Mooser, Ebersberg

Wenn bisher im Ebersberger Impfzentrum Flaute herrschte, dann hatte das immer einen Grund: mangelnden Impfstoffnachschub. Nun aber hat sich die Situation grundlegend verändert, wie der Leiter Liam Klages berichtet. Termine blieben frei, weil es nicht mehr genügend Anmeldungen gebe. "Viele Leute denken, dass sie bei uns eh keinen Termin bekommen. Aber das stimmt nicht, es kann jetzt sehr schnell gehen", sagt er.

Alle erwachsenen Landkreisbürgerinnen und Landkreisbürger, die sich bisher im Bayimco, dem Impfportal des Freistaats, angemeldet hatten, haben inzwischen einen Termin zur Impfung erhalten. "Es gibt keine Warteliste mehr", sagt Klages. Er appelliert daher an all jene, die sich vor dem Coronavirus schützen wollen, sich baldmöglichst im Impfportal zu registrieren. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sie dann schnell einen Termin im Impfzentrum erhalten. Bereits seit Freitag ist die Priorisierung in den Impfzentren aufgehoben, es kann also jetzt jeder, der will, einen Termin bekommen. Die Zuteilung erfolgt nach der Reihenfolge des Eingangs.

Routine kehrt allerdings trotz der derzeit zufriedenstellenden Impfstoffversorgung für Liam Klages und seine Mitstreiter wieder nicht ein. Denn am Donnerstag hat die Ständige Impfkommission (Stiko) ihre Empfehlungen angepasst, was Impfungen mit Astra Zeneca betrifft: Sinnvoller als zwei Impfungen mit diesem Vakzin ist nach Ansicht der Experten eine sogenannte Kreuzimpfung. Diejenigen, die Astra Zeneca als Erstimpfstoff erhalten haben, sollen mit einem mRNA-Impfstoff wie Biontech oder Moderna zweitgeimpft werden. Dies soll die Wirksamkeit der Impfung auch gegen die immer häufiger vorkommende hochansteckende Delta-Variante deutlich verbessern. Wie genau das Impfzentrum die neue Empfehlung umsetzen wird, das war am Freitag noch nicht ganz klar. Weitere Informationen und Regelungen aus dem Gesundheitsministerium würden abgewartet, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Landratsamt. Wie Klages erläutert, wird das Impfzentrum wohl mehr mRNA-Vakzine für Zweitimpfungen reservieren und die Erstimpfungen dafür etwas zurückfahren.

Je nachdem, wie in der kommenden Wochen die Impfstofflieferungen ausfallen, möchte das Impfzentrum auch beim zweiten großen Sonder-Impftag am 10. Juli aushelfen. An diesem Tag sollen 1550 Menschen aus der Region ihre zweite Impfdosis erhalten; die erste Spritze hatten sie Mitte Mai bekommen. Ursprünglich war geplant, dass auch die Zweitimpfung - wie die erste - mit dem Stoff von Astra Zeneca erfolgt. Nach der neuen Empfehlung der Stiko soll aber umdisponiert werden. "Unter diesen Umständen halte ich es für nicht vertretbar, Impfwilligen für die Zweitimpfung noch einen Astra-Zeneca-Impfstoff anzubieten", sagte der ärztliche Koordinator für den Landkreis Marc Block, der die Aktion initiiert hat, am Freitag.

Unklar war freilich zunächst, ob genügend mRNA-Impfstoff als Ersatz beschafft werden kann - ob der Impftag also überhaupt in der geplanten Form stattfinden kann. Doch am Wochenende gab es dann positive Signale. Das Impfzentrum habe sich bereit erklärt, mit einer größeren Menge mRNA-Impfstoff auszuhelfen und die Aktion so zu retten, so Block. Ob dies tatsächlich klappt, wird sich am Dienstag zeigen, wenn klar wird, wie viel Impfstoff das Impfzentrum zugeteilt bekommt. "Ich bin zuversichtlich und sehr glücklich und dankbar über diese großartige Hilfe des Impfzentrums", so Block über die neue Entwicklung.

© SZ vom 05.07.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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