Nachruf:Trauer um Peter Moossmann

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Peter Moossmann, Anzinger Kommunalpolitiker und Sportförderer. (Foto: Christian Endt; Christian Endt)

Der Kommunalpolitiker und langjährige Vorsitzende des SV Anzing stirbt im Alter von 76 Jahren.

Dass man mit Imprägniermittel nicht nur Möbel, sondern auch Anekdoten aus der Kommunalpolitik lange erhalten kann, hat Peter Moossmann einst bewiesen. Als es vor etwas mehr als zwölf Jahren in seiner Gemeinde Anzing Zweifel an der Umweltverträglichkeit der geplanten Niederlassung eines großen Möbelkonzerns gab, versuchte ein Vertreter der Firma die Gemeinderäte zu überzeugen, dass die verwendeten Mittel völlig harmlos seien - indem er ein Glas davon trank. Der damalige Zweite Bürgermeister Moossmann, für die CSU seit 1996 im Gemeinderat, tat es ihm gleich.

Eine Geschichte, die ganz gut den Politiker charakterisiert, der Moossmann achtzehn Jahre lang war. Dem Gremium war er einerseits ein sehr fähiges, gewissenhaftes und stets gut informiertes Mitglied - andererseits war Moossmann für seine Impulsivität bekannt und berüchtigt. Etwa als er nach einer etwas aus dem Ruder gelaufenen Faschingsparty die damals mit Flaschen beworfenen Polizisten als "Nachwuchsschauspieler, die sich profilieren wollen" bezeichnete. Allerdings folgte dem Gepolter meist schnell die Einsicht, Moossmann entschuldigte sich wenig später persönlich bei den Beamten auf der Wache. Sein politisches Engagement beendete er nach drei Wahlperioden freiwillig, 2014 trat er nicht erneut an. Diese Entscheidung begründete der damals 67-Jährige damit, dass man "in dem Alter im Gemeinderat nichts mehr verloren" habe. Nun ist Peter Moossmann im Alter von 76 Jahren gestorben.

Der in München aufgewachsene Versicherungs- und Bankkaufmann und seine Frau zogen 1985 nach Anzing. Der Gemeinde war Moossmann indes schon länger verbunden: seit 1977 als Fußball-Trainer beim SV Anzing. Dem Verein stand er dann von 1990 bis 2004 vor, später war er sein Ehrenvorsitzender. Auch überregional setzte sich Peter Moossmann für den Sport ein, drei Jahrzehnte lang war er im Bezirksvorstand des Bayerischen Fußballverbandes. Im Jahr 2011 wurde Moossmann für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.

Auch von den Fußballern wurde er ausgezeichnet, so erhielt er unter anderem das Ehrenzeichen und die Ehrenmedaille des Bayerischen Fußball-Verbandes sowie die DFB-Ehrennadel. "In Peter Moossmann verlieren wir eine große Persönlichkeit des bayerischen Amateurfußballs", würdigt ihn Oberbayerns Bezirksvorsitzender und BFV-Vizepräsident Robert Schraudner nun in einem Nachruf.

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