SZ-Serie: Kuriose Geschenke:Ein Löwe für den "MdB"

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Eine Erinnerung an die Heimat ist dieser Löwe für den Berliner Abgeordneten Andreas Lenz aus Frauenneuharting. (Foto: privat)

Eigentlich wollte der Bundestagsabgeordnete Andreas Lenz einen "tierischen" Kugelschreiber verschenken. Nun könnte es doch anders kommen.

Von Thorsten Rienth, Berlin/Ebersberg

Der eine verschenkt traditionell selbst gestrickte Schafwollpullover - und sorgt damit bei den Empfängern für gemischte Gefühle, die andere wurde als Veganerin schon mal mit einem Metzgerei-Abo bedacht ... Die SZ Ebersberg hat für ihre Serie "Kuriose Geschenke" Menschen aus dem Landkreis nach ihren Erfahrungen mit unerwarteten Gaben gefragt.

Früher, so heißt es über Andreas Lenz (CSU), habe der Politiker aus Frauenneuharting zu Weihnachten gerne gebastelt. Um Zeit zu schenken. Vor zehn Jahren aber, Lenz war damals 32 Jahre alt und gerade frisch in den Deutschen Bundestag gewählt worden, da er erzählte er der SZ bei einer ähnlichen Serie, Geschenke mittlerweile sehr kurzfristig einzukaufen. "Manchmal sogar erst am Vormittag des Heiligen Abend selbst." Mittlerweile hat indes eine weitsichtige Planung diese Spontanität verdrängt.

Auf Lenz' Gabentisch liegt deshalb schon seit einigen Tagen ein übergroßer Kugelschreiber, bezogen mit Filz, der rotbraunes Löwenfell imitieren soll. Schwarze Schnürchen bilden die Schnurrhaare. Der Mund darunter fletscht keine Zähne, sondern scheint zu lächeln. Oben auf dem Kopf, zwischen kleinen Öhrchen, macht sich eine große Mähne breit.

Andreas Lenz mit dem Löwenstift, den er nun wohl doch nicht verschenken wird. (Foto: privat)

"Diesen Stift habe ich in Charlottenburg auf einem Weihnachtsmarkt gesehen", erzählt Lenz. "Ein bayerischer Löwe in der Hauptstadt - den musst du sofort kaufen, dachte ich. Außerdem hatte ich da schon jemanden im Hinterkopf, für den das Geschenk ein ziemlicher Treffer werden könnte." So sicher sei das jetzt aber alles gar nicht mehr. "Ich finde den Löwen echt lustig, wahrscheinlich schenke ich ihn mir doch einfach selbst!" Die Chancen stehen also gut, dass der bayerische Löwe bald auf einem Schreibtisch in der Berliner Dorotheenstraße Verwendung findet. Dort nämlich liegt Lenz' Büro.

Über ein zweites Lenz-Geschenk, das ebenfalls als Kuriosum durchgeht, darf sich dagegen jemand anderes freuen: Vom Wunschbaum eines Pflegeheims im Landkreis pflückte Lenz einen Zettel, auf dem stand: "Einen Kasten Spaten Münchner Hell." Diesen Wunsch könne er natürlich nachvollziehen, sagt Lenz. "Also kümmern wir uns drum."

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