Medizin:Roboter am OP-Tisch

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Peter Kreissl, Chefarzt der Allgemein-, Visceral und Gefäßchirurgie, Helen Budiman, Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe, Peggy Jakob, Leiterin der Unternehmensentwicklung, Robert Niedergesäß, Aufsichtsratsvorsitzender der Kreisklinik Ebersberg, Stefan Huber Geschäftsführer der Kreisklinik Ebersberg und Thierry Legeret, Funktionsoberarzt der Abteilung Urologie, (von links) zeigen die drei Komponenten des Operationssystems da Vinci. (Foto: Kreisklinik/oh)

In der Kreisklinik Ebersberg wird von Juni an das Operationssystem "Da Vinci" für urologische, gynäkologische und visceralchirurgische Eingriffe genutzt.

Mit "Da Vinci" hat die Kreisklinik Ebersberg seit einigen Tagen eines der weltweit modernsten Operationssysteme im Haus. Damit beginnt für die Operateurinnen und Operateure und das Team der OP-Pflege eine intensive Trainingsphase mit der oft nicht ganz korrekt als "Operationsroboter" bezeichneten Technologie. Robert Niedergesäß, Aufsichtsratsvorsitzender der Kreisklinik Ebersberg, hat sich da Vinci jüngst in der Kreisklinik angesehen, wie die Klinik nun in einer Pressemitteilung informiert.

"Da Vinci ermöglicht es der Kreisklinik Ebersberg, Patientinnen und Patienten noch schonendere und noch präzisere Operationsmethoden anzubieten", freut sich Geschäftsführer Stefan Huber. Das Roboter-assistierte System erlaube es, auch komplexe Operationen minimalinvasiv auszuführen. "Ab Juni planen wir urologische, gynäkologische und visceralchirurgische Eingriffe mit der neuen Technologie durchzuführen."

Landrat Robert Niedergesäß freut sich, dass dank des im Juni 2020 vom Bund beschlossene Zukunftsprogramm Krankenhäuser zur Erweiterung der Digitalisierung und Robotik, das roboter-assistierte System im Wert von etwa zwei Millionen Euro komplett mit Fördermitteln finanziert werden konnte. Für den Patienten oder die Krankenkassen ergeben sich bei einer Operation mit "Da Vinci" keinerlei Mehrkosten.

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Nach mehrmonatiger, interner Planung ist das Operationssystem Ende März direkt vom Werk in Kalifornien an die Kreisklinik Ebersberg geliefert worden. Per Lkw kam das aus drei großen Komponenten bestehende Operationssystem in der Pfarrer-Guggetzer-Straße an: ein Operationswagen mit vier interaktiven Armen, eine Arztkonsole, von der aus Operateure die interaktiven Arme steuern und das sogenannte Operationsfeld im Körper des Patienten vergrößert sehen können und einem Videosystemwagen, der die Kommunikation zwischen den beiden anderen Komponenten ermöglicht. Die interaktiven Arme können je nach Operation mit entsprechender Instrumenten ausgestattet werden.

Rund 260 solcher Operationssysteme sind derzeit in Deutschland im Einsatz. Laut Hersteller filtert und übersetzt das Da-Vinci-Operationssystem die Handbewegungen des Operateurs oder der Operateurin an der Konsole in präzise Bewegungen der Instrumente. Die Endo-Wrist-Instrumente können in mehr Freiheitsgraden als die menschliche Hand bewegt werden und bieten damit einen besseren Zugang zur Eingriffsstelle.

Erst einmal muss trainiert werden

Bevor die Kreisklinik Ebersberg jedoch zum ersten Mal einen Eingriff mit "Da Vinci" durchführen wird, trainieren die Operateurinnen und Operateure intensiv damit und erhalten Schulungen. Die Urologie hat unter anderem in Chefarzt Martin Kriegmair, dem aktuell Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Urologie, einen Operateur, der bereits über sehr große Erfahrung mit "Da Vinci" verfügt und seit Jahren damit operiert. Er kann sein Wissen und Können so innerhalb der Kreisklinik Ebersberg ebenfalls weitergeben.

"Wir freuen uns sehr, den Patientinnen und Patienten in Kürze durch Da Vinci modernste Operationsmethoden in Ebersberg ermöglichen zu können", sagte Chefarzt Peter Kreissl. Minimalinvasive Eingriffe bedeuteten unter anderem auch, dass sich Patientinnen und Patienten nach einer OP schneller erholen.

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