Kommunalwahl in Vaterstetten:Grün rät zu Rot

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Andere Parteien verzichten in Vaterstetten auf Wahlempfehlung

Bei der Stichwahl in der Großgemeinde kann SPD-Kandidatin Maria Wirnitzer auf die Unterstützung der Grünen zählen. Deren Ortsverband hat nun eine entsprechende Wahlempfehlung abgegeben. Mit der SPD habe man am meisten inhaltliche Übereinstimmungen, so die Begründung. Gleich am Montag nach der Wahl habe man auf einer "virtuellen Mitgliederversammlung" beraten, wen man in der Stichwahl den eigenen Wählern empfehlen will. Mit eindeutigem Ergebnis: "Die Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen aus Vaterstetten haben ein einstimmiges Votum abgegeben", schreibt die Partei in einer Pressemitteilung, "sie unterstützen die SPD-Kandidatin Maria Wirnitzer in der Stichwahl zur Bürgermeisterin."

Folgen alle Grünen-Wähler dieser Empfehlung und bleibt die Wahlbeteiligung zumindest ähnlich wie am vergangenen Sonntag - da waren es 64,9 Prozent-, dürfte es am 29. März sehr spannend werden. Denn für Wirnitzer stimmten 27,8 Prozent, der Bürgermeisterkandidat der Grünen, David Göhler kam auf 14,8 Prozent. Damit läge Wirnitzer im zweiten Wahlgang vor dem CSU-Bewerber Leonhard Spitzauer, der 39,1 Prozent der Stimmen bekam.

Allerdings gibt es eine Unsicherheit von rein rechnerisch gut 18 Prozent. Denn zwei der drei im ersten Wahlgang unterlegenen Parteien geben keine Empfehlung ab. Für die FDP erklärte dies der Ortsvorsitzende und Bürgermeisterkandidat Klaus Willenberg am Dienstag. Willenberg hatte im ersten Wahlgang 6,6 Prozent der Stimmen erhalten. Auch bei den Freien Wählern gebe es seitens der Ortsverbandes keine Präferenz, erklärte der stellvertretende Ortsvorsitzende Wolfgang Schermann. FW-Kandidat Roland Meier hatte am Sonntag 11,7 Prozent der Stimmen erhalten.

Dass die Grünen eine eindeutige Empfehlung abgeben, liege auf der Hand, so Bürgermeisterkandidat Göhler, der künftig auch im Gemeinderat sitzen wird. Denn die SPD-Kandidatin Wirnitzer "vertritt in vielen Punkten urgrüne Positionen, etwa beim Thema Verkehr mit Fahrradfahrer- und Fußgänger-Förderung, bei der Energiewende und im Umweltschutz sowie bei bezahlbarem Wohnraum". Dies betont auch Grünen-Fraktionschef Axel Weingärtner: "Wir versprechen uns von einer Bürgermeisterin Wirnitzer eine deutlich andere Ausrichtung der Rathaus-Politik, die Umwelt- und Verkehrsthemen deutlich stärker in den Fokus und den Klimawandel ernst nimmt. Ihre Arbeit in den letzten sechs Jahren im Gemeinderat hat das bisher bewiesen." Nicht verhehlen will man, dass es auch zwischen Grün und Rot Differenzen bei einigen Themen gibt, etwa bei der geplanten Umfahrung für Weißenfeld und Parsdorf. Diese lehnen die Grünen ab, die SPD ist dafür. Dennoch "sind die Schnittmengen zur SPD erheblich größer als zur CSU. Die Grünen wünschen sich eine deutliche ökologische Neuausrichtung und bezweifeln, dass das mit einem CSU-Bürgermeister gelingen wird."

© SZ vom 19.03.2020 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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