Kommunalwahl in Ebersberg:Mission Rückeroberung

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Mit dieser Mannschaft tritt die Grafinger CSU bei den Stadtratswahlen 2020 an. Geht es nach der CSU, soll Christian Bauer (11.v.l.) Grünen-Bürgermeisterin Angelika Obermayr ablösen. (Foto: Thorsten Rienth/oh)

Grafings CSU stellt die Stadtratsliste zur Kommunalwahl 2020 auf und kritisiert die amtierende Bürgermeisterin der Grünen

Von Thorsten Rienth, Grafing

Mit ihrer Aufstellungsversammlung am Freitagabend hat bei der Grafinger CSU die Mission Rückeroberung von Rathaus und Stadtrat begonnen: "Die Stadtratsliste umfasst gleichermaßen Frauen und Männer sowie amtierende Stadträte mit langjähriger Erfahrung und neue und jüngere Persönlichkeiten mit neuen Ideen", berichtete der Ortsvorsitzende Florian Wieser am Montag in einer Pressemitteilung. Der Grafinger CSU-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Thomas Huber nutzte die Versammlung in Oberelkofen, um Kritik an Bürgermeisterin Angelika Obermayr (Grüne) zu üben.

Huber bescheinigte seiner Stadt Fehlentwicklungen, die sich aus seiner Sicht nur mit dem CSU-Bürgermeisterkandidaten Christian Bauer als Chef der Verwaltung und einer stärkeren CSU-Fraktion im Stadtrat stoppen ließen. Weitere sechs Jahre mit Obermayr als Bürgermeisterin würden Grafing "in seiner Entwicklung deutlich zurückwerfen", so Hubers Einschätzung.

Ihm, Huber, sei kein erfolgreich umgesetztes Projekt bekannt, das auf die Initiative der Bürgermeisterin zurückzuführen sei. "Ihr fehlt es einfach an Innovationskraft"so Hubers These. Mangelnde Prioritätensetzung hätte außerdem zur Verschuldung der Stadt geführt.

Dass die Schulden der Stadt, etwa durch den Ausbau der Grafinger Grundschule und der Erweiterung des Schammacher Gewerbegebiets zuletzt gestiegen waren, ist freilich unstrittig. Allerdings hatte Hubers CSU-Stadtratsfraktion den Budgets in den vergangenen Jahre - und damit auch den neuen Schulden - stets mit großer Mehrheit zugestimmt.

Ohnehin aber wollte Huber im "Hochreiterhof" lieber über die CSU reden. Selbstbewusst könnten der Ortsverband und die Stadtratsfraktion auf die Ergebnisse ihres Einsatzes blicken: "Ohne uns gäbe es zum Beispiel keine Ortsumfahrung, keinen Bauhof, kein Gewerbegebiet, keine Sozialwohnungen in der Forellenstraße und mit Sicherheit in Zukunft auch keine Berufsschule in Grafing Bahnhof."

Der CSU-Mitteilung zufolge hat Bürgermeisterkandidat Bauer bei der Aufstellungsversammlung zu mehr Engagement beim städtischen Klimaschutz aufgerufen und "neue Ideen und Konzepte zum Thema bezahlbarer Wohnraum angekündigt". Bauer habe ein Investitionsprogramm annonciert, um die städtische Infrastruktur sinnvoll und finanzierbar zu verbessern. Details nannte die CSU jedoch keine.

Darüber hinaus gelte Bauers Einsatz einer stabilen Finanzstruktur sowie höheren Einnahmen mit Gewerbesteuer. Dies dürfe allerdings nicht über angehobene Hebesätze geschehen, sondern über den Hebel der Standortattraktivität. Weitere Punkte, für die sich Bauer als Bürgermeister einsetzen wolle: Nachhaltiges und verkraftbares Wachstum, Stärkung des öffentlichen Zusammenhalts und des Ehrenamts.

Das alles könne aber auch von einem neuen Bürgermeister Christian Bauer nicht alleine gelöst werden, bekräftigte Wieser. Nötig sei eine möglichst starke CSU-Fraktion im Stadtrat. Auf der CSU-Liste seien "die Ortsteile ebenso vertreten, wie verschiedenartigste Kompetenzen - Landwirtschaft, Finanzmanagement, Bau, Handwerk, Verwaltung, Marketing, Einzelhandel, Technik, Chemie, Dienstleistung, Sozialmanagement, Sport, Freiwillige Feuerwehr, Trachtenverein, Pädagogik, und kirchliches Engagement", so der Ortsvorsitzende.

1. Christian Bauer, 2. Thomas Huber, 3. Florian Wieser, 4. Susanne Linhart, 5. Martin Oswald, 6. Max Emanuel Graf von Rechberg, 7. Elli Huber, 8. Josef Rothmoser, 9. Josef Grünwald, 10. Heike Rechl, 11. Josef Carpus, 12. Josef Pollinger, 13. Annemarie Rau, 14. Simon Rothmoser Simon, 15. Christian Thurnhuber, 16. Alexandra Daser, 17. Anton Gaßner, 18. Josef Fritz, 19. Angela Drexler, 20. Franz Saißreiner Franz, 21. Rainer Poßmann, 22. Marianne Stahhuber, 23. Georg Schlechte, 24. Jennie Freifrau von Seckendorff. Nachrücker: Hardy Anders, Christine Paul, Johannes Müller.

© SZ vom 30.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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