"Das tut schon weh", sagte Kirchseeons Bürgermeister Jan Paeplow (CSU) in der jüngsten Gemeinderatssitzung über die Entscheidung von SPD-Fraktionschef Thomas Kroll, das Gremium nach nunmehr 32 Jahren zu verlassen. Für diesen Schritt gab der 60-Jährige in einer Rundmail an seine Kollegen private Gründe an. Er finde das Ausscheiden persönlich sehr bedauerlich, könne die Entscheidung aber absolut nachvollziehen, sagte Paeplow, der vor allem Krolls Erfahrung und Sachverstand lobte. "Er war immer auch parteiübergreifend unterwegs und stets an der Sache interessiert", so der Bürgermeister.
Für eben jenes Amt hatte Thomas Kroll, der zwischen 2008 und 2020 für die Sozialdemokraten auch im Ebersberger Kreistag saß, selbst bereits zweimal kandidiert. 2008 und 2014 war er aber jeweils dem heutigen Kirchseeoner Altbürgermeister Udo Ockel (CSU) unterlegen. Neben seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Marktgemeinderat war Kroll auch zeitweise Mitglied im Kirchseeoner Werkausschuss und im Rechnungsprüfungsausschuss.
"Für uns ist das ein Riesenverlust", sagte Barbara Bittner zum Ausscheiden ihres SPD-Kollegen, dieser werde den Gemeinderäten aber weiterhin bei Fragen zur Verfügung stehen. Als Nachfolger wird nun Klaus Eberherr in das Gremium rücken, der in der nächsten Sitzung vereidigt werden soll.