Jahresrückblick 2023:Kurios Kriminell

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Der Einsatz von Böllern ist umstritten - und manchmal auch illegal. (Foto: Marc Gruber via www.imago-images.de/imago images/vmd-images)

Im Polizeibericht geht es meist um ernste Dinge - manchmal haben es die Ebersberger Gesetzeshüter aber auch mit Fällen zu tun, die man eher in einem Schmunzelkrimi erwarten würde.

Vollknall

Nur kurz währt die Freude über den gelungenen Coup bei einem 19-Jährigen, der Anfang Mai am Poinger Bahnhof einen Fahrkartenautomaten mit Böllern aufsprengt. Wenige Stunden, nachdem sich der junge Mann mit der Geldkassette des Automaten aus dem Staub macht, wird er festgenommen. Der 19-Jährige kommt in Untersuchungshaft, offenbar hat er nicht das erste Mal kriminell geböllert.

Tempolimit aus der Dose

Ein Herz für Raser beweist Anfang Juni ein unbekannter Schmierfink in Poing. In der dortigen Wildparkstraße wird ein Schild für Tempo-30 so übermalt, dass es die Zahl 80 zeigt. Ob und wenn ja, wie viele Leute auf das falsche Tempolimit richtig reagieren, und mit 80 durch die weniger als 300 Meter lange Wildparkstraße brettern, ist nicht bekannt.

Ausflug mit Radlader

Einen kleinen Radlader wie diesen hat sich ein Unbekannter für einen Ausflug ausgeliehen. (Foto: Catherina Hess)

Mit Baumaschinen herumfahren ist der Wunsch vieler Kinder, ein sicher schon dem Kindesalter entwachsener erfüllt sich diesen Mitte Juni in Ebersberg. Da verschwindet übers Wochenende ein fünf Tonnen schwerer Radlader von einer Baustelle beim Bahnhof. Drei Tage später entdeckt ein Passant das verlassene Gefährt in einem Waldstück beim Radweg nach Grafing.

Schlägerei mit Prozessionskreuz

Haben sich Don Camillo und Peppone nach Eglharting verirrt? Eher nicht. (Foto: imago stock&people/imago/ZUMA/Keystone)

Fast kann man glauben, dass am Eglhartinger Bahnhof am 26. Juli eine Fortsetzung der Don-Camillo-Filme gedreht wird: Ein Mann in Priestergewand verprügelt einen anderen mithilfe eines Prozessionskreuzes. Dieses ist zwar echt, genau wie das Gewand und auch die Schlägerei - der Priester ist indes ein mutmaßlicher Dieb. Laut Polizei hat der 20-Jährige neben Kreuz und Gewand auch ein Fahrrad geklaut, der Grund der Streitigkeiten ist - ganz unzölibatär - offenbar Eifersucht. Das Diebesgut kann die Polizei den rechtmäßigen Eigentümern schnell zurückgeben, der falsche Heilige hatte Kreuz und Gewand in der örtlichen Kirche St. Josef und das Rad aus einem Fahrradschuppen in der Münchner Straße gestohlen.

Platzverweis für Lakengeist

Die Weiße Frau von der Hubertuskapelle bekommt Ärger mit der Polizei. (Foto: Christian Endt)

Auch filmreif, aber eher in der Kategorie Grusel, ist die Aktion, welche vier junge Leute am 21. August im Ebersberger Forst veranstalten: Sie spielen die Legende der berühmt-berüchtigten Weißen Frau von der Hubertuskapelle nach, und zwar direkt dort, also neben der viel befahrenen Staatsstraße. Was bei einigen Autofahrern zumindest so viel Unbehagen auslöst, dass sie die Polizei alarmieren - die erteilt der Gespenstertruppe erst eine Standpauke und dann einen Platzverweis.

Echter Schreck dank falscher Leiche

Ausgerechnet am Tag vor Halloween stößt ein Waldarbeiter nahe Egmating auf eine vermeintliche Leiche: Er findet einen Müllsack, aus dem die Beine einer Frau herausragen und ruft die Polizei. Die kann aber bald Entwarnung geben, die vermeintliche Leiche ist in Wirklichkeit eine "lebensgroße und täuschend echt wirkende Silikonpuppe", so der Wortlaut im Bericht der Polizei, die nun lediglich wegen illegaler Abfallentsorgung ermitteln muss.

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