Das gibt es auch selten: Der Betrogene lobt den Betrüger. So geschehen Ende Januar am Ebersberger Amtsgericht. Dort angeklagt ist ein 36-Jähriger, der sich mit gefälschten Zeugnissen einen Job als Rettungsassistent erschlichen hatte. Den er offenbar tadellos ausgeführt hat: Denn, so wird die Klinikleitung im Prozess zitiert, der Angeklagte sei fachlich wie sozial sehr gut gewesen und Schaden habe er auch niemandem zugefügt. Trotzdem schickt ihn das Gericht am Ende für eineinhalb Jahre ins Gefängnis - was nicht zuletzt an einer offenen Bewährung und insgesamt 25 Vorstrafen wegen Betruges liegt.
Fleißig gearbeitet hat auch der Bewohner eines Mehrfamilienhauses in Ebersberg: Der Mann betrieb offenbar über Jahre einen illegalen Gartenbaubetrieb im Dachgeschoss. Die Polizei stellte bei einer Razzia im März mehr als 50 Cannabis-Pflanzen sicher. Die kleine Plantage wurde nach Angaben der Polizei durchaus professionell betrieben, man habe diverses "Anbauzubehör" gefunden.
Einigen Arbeitsaufwand investieren auch unbekannte Diebe, die im April am Grafinger und am Aßlinger Park-and-Ride-Platz ihr Unwesen treiben. Von mehreren dort geparkten Autos werden die Katalysatoren abmontiert und geklaut. Laut Polizei gehen die Ersatzteildiebe dabei durchaus professionell vor. Nach einigen Wochen endet die mysteriöse Diebstahlserie wieder.
Wegen eines Verkehrsvergehens im weiteren Sinne muss sich Ende April ein 46-Jähriger am Ebersberger Amtsgericht verantworten. Nicht, weil er Verkehrsregeln missachtet hat - die kennt er besser als die meisten Leute und hat daraus ein einträgliches Geschäft gemacht: Der Münchner legte für andere Leute die theoretische Führerscheinprüfung ab. Wie oft, lässt sich nicht feststellen, aufgekommen ist die Sache eher durch Zufall, als der Mann zweimal an einem Tag in Ebersberg zur Prüfung erschien. Weil er wegen ähnlicher Vergehen bereits vorbestraft ist, gibt es am Ende neun Monate auf Bewährung.
Eine blöde Situation: Man sucht eine Toilette und findet keine. So ging es den Arbeitern einer Baustelle in Poing Ende Mai. Dabei hätte es dort eigentlich ein Klohäuschen geben sollen, doch das wurde geklaut und ist, wie die Diebe, nicht mehr aufgetaucht. Ob ein dringendes Geschäft oder ein geschäftliches Interesse hinter dem Diebstahl steckt, bleibt ungeklärt.
Genau das Gegenteil passiert den Bewohnern eines Mehrfamilienhauses in Anzing Anfang Juni: Sie haben plötzlich viel mehr Klos, als sie brauchen. Unbekannte haben vor dem Haus drei offenbar gebrauchte Kloschüsseln abgestellt, wohl um Entsorgungskosten zu sparen. Die Urheber des anrüchigen Präsents bleiben unbekannt.
Szenen wie aus einem sehr albernen Krimi ereignen sich Mitte November in Poing. Da wird der Polizei eine Einbrecherin gemeldet, die aus einem Haus Bargeld gestohlen habe. Dank einer Überwachungskamera kann die Polizei schnell eine Verdächtige ausfindig machen - doch diese ist ein als Frau verkleideter Mann. Der wiederum ist der Polizei schon bekannt, wegen "ähnlicher Diebstähle", wie es im Bericht heißt. Als was der Verdächtige dabei jeweils verkleidet war, wird nicht mitgeteilt.