Es schien ein wahres Mysterium zu sein, was denn nicht stimmt mit dem Hohenlindener Trinkwasser. Immer wieder traten bei Probeentnahmen in den vergangenen Wochen Verunreinigungen auf und die Bürger waren gezwungen, das Wasser vor der Verwendung abzukochen. Nun ist das Rätsel wohl gelöst: Wie die Gemeinde auf ihrer Internetseite informiert, sind tote Ameisen die Ursache des Problems. Das habe eine Kamerabefahrung des Trinkwasserbrunnens ergeben. Das Bauwerk selbst sei zwar optisch in Ordnung und ohne erkennbare Verunreinigungen, ab einer Tiefe von fünf Metern seien jedoch über den gesamten Ausbau zahlreiche tote Insekten zu sehen. Der komplette Pumpensumpf des Brunnens sei voll damit. "Da hat sich ganz schön was angesammelt", sagt Bürgermeister Ludwig Maurer (ÜWH). Von außen sei die Verunreinigung jedoch nicht sichtbar gewesen, weshalb erst die Kamerabefahrung Klarheit gebracht hat.
Nun müssen die dortige Messstelle sowie der Brunnen selbst gereinigt werden. Nach Abschluss der Arbeiten sollen erneute mikrobiologische Untersuchungen Aufschluss darüber geben, ob das Problem nun endgültig behoben ist. Diese Vorgehensweise sei bereits vom Wasserwirtschaftsamt Rosenheim und vom Gesundheitsamt Ebersberg genehmigt worden, so die Gemeinde. Wie Bürgermeister Maurer sagt, sind die Ameisen inzwischen von einer Spezialfirma aus dem Brunnen rausgesaugt und das Bauwerk desinfiziert worden. Am Freitag werde dann auch die Pumpe wieder eingebaut. "Ich bin überzeugt, dass es damit erledigt ist", so der Rathauschef, der damit rechnet, dass die Abkochverordnung zeitnah wieder aufgehoben werden kann.
Das Hohenlindener Trinkwasser hatte zuletzt immer wieder für Schlagzeilen gesorgt, zeitweise musste der Brunnen wegen anhaltender Verunreinigungen mit coliformen Bakterien sogar komplett vom Netz genommen werden. Die Gemeinde wurde währenddessen vom Notverbund der Mittbachgruppe versorgt. Ende Juli erfolgte schließlich in Absprache mit dem Gesundheitsamt Ebersberg die Desinfektion des gesamten Leitungsnetzes.