Fasching im Landkreis:Aktionsprogramm im Narrenkäfig

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Grafinger Faschingsbären bieten im Rahmen ihrer "Faschingsbärenwoche" vom Unsinnigen Donnerstag bis Faschingsdienstag täglich wechselnde Aktivitäten auf dem REWE-Parkplatz.

Von Michaela Pelz, Grafing

Nicht nur Augsburg hat zum Fasching einen Narrenbaum. Hier ein Exemplar aus Grafing. (Foto: Faschingsbären/oh)

Nein, sie habe keinen Schnaps getrunken, versichert Andrea Behrend lachend beim nachmittäglichen Telefonat, sondern natürlich sei es - gemäß dem Brauch der Faschingsbären - ein Gläschen Prosecco gewesen. Dieses hat sich die Schulsekretärin nicht etwa am Schnapszahl-Dienstag gegönnt, sondern am Vorabend. Und zwar zur Feier des Tages, nachdem klar geworden war, dass es in der Session 2022 trotz Pandemie eine "Faschingsbärenwoche" geben wird. "Darüber sind wir superfroh," sagt die 57-Jährige, bei den Grafinger Faschingsbären e.V. normalerweise fürs "Auftrittsmanagement" zuständig und in dieser Funktion deswegen bisher praktisch arbeitslos. Stattdessen haben sie und die der Rest des Organisationsteams in jeder freien Minute an der Ersatz-Aktion "Faschingsbärenwoche" gearbeitet, die nun endlich offiziell genehmigt ist. Fünf Tage lang will man damit auf dem Grafinger Rewe-Parkplatz den Menschen die Zeit zwischen Unsinnigem Donnerstag und Faschingsdienstag versüßen.

Alles wird sich auf einem Areal in der Größe von vier Parkplätzen abspielen, abgetrennt durch einen mit Motiven aus dem diesjährigen Dschungel-Motto geschmückten Bauzaun - "klar, dass wir das jetzt Narrenkäfig nennen!" Beim Zugang findet die vorgeschriebene 2G-Kontrolle der Besucherinnen und Besucher statt, die danach einen Stempel erhalten. Wichtig: Maske nicht vergessen, "das Tragen ist leider erforderlich."

Im Inneren gibt es zwei Stände: Einen mit Speisen und Getränken "to go", der zweite ist Stützpunkt für die täglich wechselnden Aktionen. Außerdem dort erhältlich, laut Behrend "natürlich zum Selbstkostenpreis" : Eine Überraschungsbox für den "Fasching Dahoam" mit Luftschlangen, Pappnase, Stiften und allem, was man für ein närrisches Treiben zwischen den eigenen vier Wänden so braucht.

Das Programm beginnt am Unsinnigen Donnerstag um 17 Uhr mit Karaoke, in Anlehnung an die normalerweise auf dem gesperrten Marktplatz stattfindende Show. Erwartet werden der Bürgermeister sowie das Kinder- und das Erwachsenendreigestirn. Ausnahmsweise besteht Letzteres, wie Behrend erklärt, aus "alten Hasen beziehungsweise Narren", also Personen, die in der Vergangenheit bereits einmal in dieser Funktion Teil des Dreigestirns sein durften. Narr nämlich bleibe man ein Leben lang, während die Rolle von Prinz und Prinzessin eine nicht wiederholbare Angelegenheit sei. Deswegen hat man heuer angesichts der höchst überschaubaren Verpflichtungen bewusst auf eine Besetzung mit Neuen verzichtet. Ende der Gute-Laune-Sause ist um 20 Uhr.

Der Freitag ist von 16 bis 20 Uhr als "Infotag der Tanzgruppen" ausgewiesen. In einem Film wird zu sehen sein, was die zahlreichen Mitglieder der unterschiedlichen Gruppen im Alter zwischen 3 und 33 Jahren ganzjährig geübt haben. "Vielleicht gibt es aber auch eine tänzerische Überraschung", verrät Behrend.

Am Samstag dürfen sich kostümierte Kinder und Erwachsene von 14 bis 18 Uhr gegenseitig vor einer Dschungel-Fotokulisse ablichten und die Ergebnisse dann bei Facebook oder Instagram hochladen. Die originellsten Ideen werden mit vom Werbering gestifteten Gutscheinen im Wert von 50, 30 und 10 Euro belohnt.

Speziell den Kindern gehört der Sonntag zwischen 11 und 14 Uhr. Eine kleine Überraschung wartet auf alle, die sich an der Fotorallye beteiligen. Dabei gilt es, an verschiedenen Orten in Grafing bestimmte Dinge zu fotografieren.

Montag zwischen 16 und 20 Uhr lässt sich an Glücksrad und Losstand Fortuna auf die Probe stellen. "Wir haben wahnsinnig viele und richtig tolle Preise von den Geschäftsinhabern bekommen. Von den 700 Losen gewinnt mehr als jedes vierte." sagt Behrend begeistert über die Unterstützung der Grafinger Firmen. Besonders stolz ist sie auf den ersten Preis: Ein Essen im Wert von 150 Euro, gestiftet von der Kostbar.

Das Finale am Dienstag dauert von 14 bis 18 Uhr. Worin es bestehen wird, weiß Andrea Behrend selbst nicht, "das liegt komplett in den Händen der Narren."

Sie selbst wird dieses Jahr als Clown gehen - "aus praktischen Gründen, weil alles draußen ist" - 2023, wenn das 33-jährige Jubiläum der Faschingsbären groß gefeiert werden soll, ist dann hoffentlich auch wieder Gelegenheit für ein aufwendiges Kostüm.

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