Ausstellung:Schatten und Freude

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Idealer Zwischenstopp zum Klettern für die drei Söhne: Der Lieblingsbaum von Manuela Pfaller ist eine Eiche. (Foto: Manuela Pfaller/oh)

Der Bund Naturschutz in Grafing hat nach den schönsten Baumbildern und -geschichten gefragt. Gezeigt werden sie nun in einer kleinen Ausstellung.

Sie sind Schatten- und manchmal auch Trostspender. Sichtschutz, Versteck, Spielgerät. Ohne Bäume wären die Städte und das Leben grau. Welche Bäume den Grafingern viel bedeuten, das hat der Bund Naturschutz im Mai gefragt und Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, Bilder ihrer schönsten Bäume, die schönsten Baumgeschichten, Zeichnungen oder Fotos ihrer Lieblingsplätze unter einem Baum einzusenden. In einer kleinen Ausstellung, die am Donnerstag unter reger Beteiligung in der Stadtbücherei eröffnet wurde, werden nun die schönsten Beiträge gezeigt.

Die Eiche an der Seeschneider Kreuzung hätte beinahe einen Straßenbau nicht überlebt. (Foto: Otto Hartl/oh)

Mit von der Partie ist hier natürlich auch der wohl berühmteste Baum Grafings: die Eiche an der Seeschneider Kreuzung. 300 Jahre ist sie alt, doch dann stand sie einem Straßenausbau im Weg und sollte gefällt werden. Nach heftigen Protesten aus der Bevölkerung plante der Landkreis um - die Straße führt nun in einer sanften Kurve um die alte Eiche herum.

Doch auch viele versteckte Schätze sind in der Ausstellung zu bewundern, etwa die 300 Jahre alte Linde von Josefine Pfeifer aus Eisendorf. "Mit ihrem mächtigen Taillenumfang von 4,50 Metern und ihrer üppigen Blütenkrone ist sie wahrlich eine imposante Erscheinung. Und jeder, der sich in ihrem Schutz niederlässt, fühlt sich behütet und geborgen. Hofhund Rudi lauscht gebannt dem regen Summen und Brummen im Geäst", hat sie zu ihrem Foto geschrieben.

Imposante Erscheinung: die 300 Jahre alte Linde mit Hofhund Rudi. (Foto: Josefine Pfeifer/oh)

Für Manuela Pfaller und ihre drei Söhne ist es der schönste Baum, den sie kennt, eine Eiche am Fahrradweg zwischen Grafing-Bahnhof und Grafing: "Für unsere drei Söhne war und ist es immer der ideale Zwischenstopp zum Klettern auf ihrem Kindergartenweg. Seit nunmehr acht Jahren dürfen wir die schöne Eiche regelmäßig besuchen."

Schirm, Schutz, Schaukel: Der Walnussbaum im Garten von Brigitte Binder. (Foto: Brigitte Binder/oh)

Brigitte Binders Lieblingsbaum ist ein Walnussbaum, der, wie sie weiß, "1939 von den Hausvorbesitzern als Hoffnungsträger gepflanzt worden ist". Heute beschirmt die Krone mit einem Durchmesser von 26 Metern ihren Garten. "Er bietet Kindern eine Schaukelmöglichkeit, Eichkätzchen eine unerschöpfliche Futterquelle, vielen verschiedenen Vögeln Versteckmöglichkeiten, meinen Gästen und meiner Familie einen wunderbaren natürlichen Schatten im Sommer. Wenn es regnet, bleibt es unter diesem Baum noch eine halbe Stunde trocken. In der Adventszeit bietet er mir bereitwillig eine Bühne für meine geliebte Weihnachtsdekoration. So begleitet mich mein wunderschöner Hausbaum durch das ganze Jahr und ist aus meinem Garten nicht wegzudenken", schreibt Binder zu ihrem Foto.

Wer sich für diese und andere Grafinger Baumgeschichten interessiert, hat noch bis zum 7. November die Möglichkeit, die Ausstellung zu besuchen. Sie ist zu den üblichen Öffnungszeiten der Stadtbücherei zu sehen.

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