Verkehr:Beim Service im Mittelfeld

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Während einer Fahrt mit dem Filzenexpress von Ebersberg nach Wasserburg hat ein 41-jähriger Mann eine Gruppe Jugendlicher massiv bedroht und beleidigt. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Im Qualitätsranking der Bayerischen Eisenbahngesellschaft schneidet der Linienstern Mühldorf durchschnittlich ab. Doch es gibt auch einen Absteiger im Landkreis.

Keine Musterschüler, aber auch nicht vom Sitzenbleiben bedroht: So ungefähr könnte man die bayerischen Regionalzüge beschreiben, die im Landkreis Ebersberg unterwegs sind. Im nun veröffentlichen Qualitätsranking der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) für das Jahr 2022 nehmen sie Positionen im Mittelfeld ein, was die Servicequalität betrifft.

Jedenfalls gilt das für den Linienstern Mühldorf, der den Filzenexpress Richtung Wasserburg ebenso wie die Linie nach Osten über Markt Schwaben bedient. Er kommt auf Platz 16 von 32 Linienbetreibern mit 46,99 von 100 möglichen Punkten. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Linienstern Mühldorf leicht verschlechtert, damals erreichte er noch 49,31 Punkte.

Ziemlich saubere Fußböden - dafür gab es Lob

Im bayernweiten Durchschnitt erreichen die 32 bewerteten Regionalverkehrsnetze auf einer Skala von minus 100 bis plus 100 Punkten 46,92 Punkte und somit ebenfalls etwas weniger als im Vorjahr, als der Durchschnitt bei 53,49 Punkten lag. Im Vor-Corona-Jahr 2019 - aufgrund ähnlicher Rahmenbedingungen laut BEG am ehesten direkt vergleichbar - lag der bayernweite Durchschnittswert noch bei rund 30 Punkten.

Am Linienstern Mühldorf gefiel den Fahrgästen vor allem, dass die eingesetzten Wagen frei von Graffiti waren und die Fußböden der Züge keinen feuchten Schmutz aufwiesen. Negativ wurde bewertet, dass zu wenig Zugbegleiter anwesend waren und die Sauberkeit der Zugfenster und der eingesetzten Wagen außen zu wünschen übrig ließen.

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Im Vergleich zum Linienstern Mühldorf hat sich das Netz Chiemgau-Inntal, zu denen auch die Regionalzüge Richtung Kufstein gehören, die via Grafing-Bahnhof durch den Landkreis fahren, im vergangenen Jahr massiv verschlechtert. Nur noch 29,42 bekam der Linienbetreiber, im Jahr zuvor waren es noch 49,99 Punkte gewesen. Auffällig waren hier laut BEG vor allem defekte Toiletten und fehlende optische Haltstelleninformationen in den Zügen.

Das vollständige Ranking zur Servicequalität 2022 sowie alle Jahreswerte seit 2010 hat die BEG auf der Website www.beg-ranking-servicequalitaet.de veröffentlicht. Die BEG plant, finanziert und kontrolliert im Auftrag des Freistaats den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern. Sie überprüft regelmäßig die Leistungen der bayerischen Eisenbahnverkehrsunternehmen in Sachen Sauberkeit, Komfort und Kundenorientierung mit Hilfe von externen Testern und Fahrgastbefragungen. Die Pünktlichkeitswerte und Zugausfälle fließen nicht in das Ranking zur Servicequalität ein. Sie werden in einem eigenen Messsystem ermittelt und separat veröffentlicht.

Spitzenreiter im Jahresranking 2022 ist das Netz Kahlgrund, das mit 100 Punkten die Maximalpunktzahl erreichte und seine Top-Platzierung aus dem Vorjahr bestätigt hat. Es folgen die Netze Oberpfalzbahn/Waldbahn (94,62 Punkte) und Kissinger Stern (93,18 Punkte) auf den Plätzen zwei und drei.

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