Wasser ist die Grundlage unseres Lebens, von der Natur in manchen Zeiten und Regionen reichlich gewährt, in anderen aber nur knapp oder gar nicht. Welche Anstrengungen die frühen Vorfahren unternommen haben, um sich mit Wasser versorgen zu können, und welche aktuellen Herausforderungen heute zu meistern sind, damit wir über dieses Lebenselement auch in Zukunft überall in ausreichender Menge und Qualität verfügen können - das ist Thema einer Vortragsveranstaltung des Historischen Vereins für den Landkreis Ebersberg am Mittwoch, 20. September, 19.30 Uhr, im Ebersberger Rathaus. Der Eintritt ist frei.
Der Pöringer Heimatforscher Peter Maicher spannt unter dem Titel "Unser ,blaues Gold' - Geschichtliches und Aktuelles übers kostbare Nass" mit zahlreichen Lichtbildern einen Jahrtausende umspannenden und bis ins Heute reichenden thematischen Bogen - von der Frage, wie vor Urzeiten Wasser auf unseren Planeten gekommen ist bis hin zur modernen Abwasserreinigung.
Der Referent berichtet von technisch anspruchsvollen Wasserleitungen schon in der Antike, als hierzulande die Bajuwaren noch mühsam ihr Wasser aus Brunnen und Zisternen oder auch nur aus Lacken schöpften. Die Zuschauer werden vom Pfusch beim Bau der mittelalterlichen Leitung ins Kloster Ebersberg hören und dem "lebendigen Wasser", das die Kurfürstin in ihr neuerbautes Schloss (Markt) Schwaben leiten ließ.
Eingehend erzählt Maicher, wie wasserarme Gemeinden im Westen des Landkreises - etwa Zorneding, Oberpframmern und Alxing - kurz nach 1890 Leitungen bauten, um ihre chronische Wassernot durch den "Import" von Wasser aus kilometerweit entfernten Quellen in anderen Gemeinden zu beheben. Dank früher technischer Meisterleistung konnte das Wasser aus dem Tal mit den Quellen viele Höhenmeter bergauf ins Dorf fließen.
Maicher wird sich aber auch mit aktuellen Themen beschäftigen, etwa wie es in der Region mit dem Grundwasser aussieht, warum die Wasserversorger Landregen als schönes Wetter empfinden, ob und wie wir Wasser sparen müssen. Sein Fazit: "Unsere Vorfahren mussten sich noch sehr um ihr fürs Leben unabdingbares Wasser mühen, dann aber wurde es uns nicht anders wie die Luft zum Atmen eine unbeachtete Selbstverständlichkeit - heute verlangt es von Gesellschaft und Politik neues Augenmerk, ist ,blaues Gold' fürs menschliche Leben wertvoller als das Edelmetall."