Stadtentwicklung in Ebersberg:Im Süden was Neues

Lesezeit: 1 min

Nicht sehr innenstädtisch präsentiert sich derzeit das Gebiet südlich des Marienplatzes. Das könnte sich bald ändern. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Im Zentrum der Kreisstadt soll es mehr Nachverdichtung geben. Für ein Gebiet am Marienplatz wurde nun der Bebauungsplan beschlossen.

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Während im Norden des Marienplatzes das Hölzerbräugelände im Dornröschenschlaf versinkt, könnte südlich des Ebersberger Stadtzentrums schon bald in großem Stil neu gebaut werden. Der Technische Ausschuss des Stadtrates beschloss nun den Bebauungsplan für das Gebiet im Bereich der Valentingasse. Dieses kann damit neu und dichter bebaut werden.

Bereits vor knapp eineinhalb Jahren hatte sich das Gremium das erste Mal mit dem Areal beschäftigt, konkret geht es um die zweite Reihe der Gebäude südlich des Marienplatzes. Diese würde der Eigentümer gerne abreißen, um an der Stelle höher und dichter bauen zu können. Was auch durchaus im Sinne der Ebersberger Stadtpolitik ist, den Vorrang der Innenverdichtung betont man seit Jahren in allen Fraktionen. Darum waren bei der ersten Vorstellung der Pläne im vorvergangenen Jahr auch sehr viele lobende Worte zu hören. Allerdings widersprachen die Pläne dem derzeit noch für den Bereich östlich der Heinrich-Vogel-Straße geltenden Bebauungsplan, demnach sind die geplanten Neubauten zu hoch.

Gegen den Verkehrslärm an der Heinrich-Vogel-Straße kann die Stadt wenig tun

Nun wurde der geänderte Bebauungsplan ausgelegt, Einwände dagegen kamen zwar keine, aber die Abteilung Immissionsschutz im Landratsamt hatte auf die hohe Lärmbelastung entlang der Heinrich-Vogel-Straße hingewiesen. Die Behörde empfiehlt daher, dass die Stadt Vorgaben zu Schallschutz in den neuen Gebäuden macht. Dies sei ohnehin geplant, so die Stellungnahme der Stadt, es gibt daher Vorgaben etwa zu maximalen Lautstärken in Büros oder Schlafräumen.

Außerdem empfiehlt das Landratsamt der Stadt an der Straße selbst Lärmschutzmaßnahmen vorzunehmen, etwa schallschluckenden Spezialbelag aufzubringen. Laut Bauamtsleiter Christian Stöhr ist die Stadt zwar Eigentümerin der Straße - kann dort aber nur zu einem kleinen Teil mitreden. Denn da die Heinrich-Vogel-Straße wegen der Einbahnstraßenregelung der Staatsstraße am Rathaus auch den übergeordneten Verkehr aufnimmt, kann die Stadt Ebersberg beispielsweise kein Tempolimit verhängen. Und die sogenannten "Flüsterbeläge" seien erst ab höheren Geschwindigkeiten wirksam, so Bürgermeister Ulrich Proske (parteilos), im Innenstadtverkehr entstehe der Lärm hauptsächlich durch Motorengeräusche. Trotzdem könnte durch die neuen Fassaden die Lärmbelastungen sinken, zu dem Ergebnis kam ein von der Stadt beauftragtes Ingenieurbüro.

Diskussionsbedarf oder Gegenstimmen zu dem Bebauungsplan gab es im Ausschuss keine.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: