"Es ist wie Fußball", erklärt Maurizio Saccomanno, "man kann ewig oft mit dem Ball gegen die Wand schießen, alleine trainieren - oder man spielt mit einer Mannschaft zusammen, geht auf Turniere, wächst gemeinsam." So ähnlich sei das auch in der Musik. Doch am Instrument werde oft nur Einzelunterricht genommen und alleine geübt, das Zusammenspiel komme dementsprechend meist zu kurz. Abhilfe schaffen soll da der Bandworkshop, er soll einzelne Musikerinnen und Musiker zu Gruppen zusammenbringen und ihnen so neue Impulse geben. "Und bisher hat das immer geklappt", berichtet Saccomanno, manche bei dem Workshop gegründeten Bands hätten sogar mehrere Jahre gehalten.
Zum 16. Mal wird Saccomanno nun bandbegeisterte Menschen in der Musikschule Ebersberg begrüßen. Er unterrichtet Schlagzeug, hat den Bandworkshop mitgegründet und ist freiberuflich als Musiker tätig. Auch dieses Jahr wird er wieder als einer von fünf banderfahrenen Lehrkräften mit dabei sein, beim Workshop. Vor allem auf Rock und Pop habe er sich dieses Mal spezialisiert, erklärt Saccomanno.
Das heißt aber nicht, dass jeder Teilnehmende auf der Bühne abrocken muss. Auch Funk, Soul und Jazz werden von den begleitenden Pädagogen abgedeckt, genauso wie ein Vocal Coaching. Es ist also für jeden etwas geboten - weshalb es umso wichtiger sei, sich bereits bei der Anmeldung zu spezialisieren, erklärt Saccomanno: Die Bewerber sollen genau angeben, welche Musikrichtung sie bevorzugen, und ob sie vielleicht schon eigene Songs haben oder eine grundsätzliche Idee, bei der sie alleine aber nicht weiterkommen. All das könne dann beim Workshop besprochen und bearbeitet werden.
Grundsätzlich werden die Bands bereits im Voraus von den Lehrkräften zusammengestellt, basierend darauf, wer welches Instrument spielt und welche Musikrichtung bevorzugt. Daher sei es leider nicht immer möglich, alle Anmeldungen zu berücksichtigen, erklärt Saccomanno. Letztendlich solle pro Dozent eine Band entstehen, sodass dann auch gezielt zusammen gearbeitet und geprobt werden kann. Es sei aber ganz normal, dass sich während den Proben teils noch Änderungen in den Konstellationen ergäben, erzählt der Schlagzeuger.
Der Bandworkshop findet statt am Samstag und Sonntag, 16./17. März, in den Musikschulräumen im Klosterbauhof Ebersberg. Bewerben kann sich jeder, der Lust und musikalisches Talent hat, am besten online unter www.musikschule-vhs.de. Dabei meldet sich jeder Musikbegeisterte einzeln an, die Bands werden dann von den Pädagogen gebildet. Herzlich willkommen sind aber auch bereits bestehende Ensembles, die einen Schub brauchen oder mithilfe eines Dozenten an ihrem Programm feilen möchten.
Die Teilnahme an dem Wochenende kostet 110 Euro, Anmeldeschluss ist am 23. Februar. Mitzubringen sind lediglich das eigene Instrument, Schreibzeug und, falls vorhanden, eigene Songs. Mitglied der Musikschule müsse man nicht sein und auch Angst brauche man keine zu haben, versichert Saccomanno. Schließlich handle es sich nicht um ein Casting, sondern einfach um einen offenen Raum zum Ausprobieren und gemeinsam kreativ sein. Das sei wichtig, da dieser Raum für Kreativität in den Schulen oft zu kurz komme, Musik würde sehr theoretisch unterrichtet und selbst in der Freizeit wäre der schulische Druck ständig im Hinterkopf, bedauert der Drummer. Er will dagegen etwas tun, junge Menschen früh für das gemeinschaftliche Musizieren begeistern, auch, um sie wegzulocken vom PC.
Den Abschluss des Workshops wird ein Konzert in "Wohnzimmer-Atmosphäre" darstellen, bei dem die neu gegründeten Bands zum ersten Mal vor Publikum auftreten. Auch damit will Mauricio Saccomanno den Träumen der Teilnehmenden Flügel verleihen, denn er ist überzeugt: "Man kann von der Musik leben!"